Sodawerk Leitung zur Elbe

Das Staßfurter Sodwaerk will eine 20 Kilometer lange Leitung zur Elbe bauen.

Von Daniel Wrüske 06.02.2016, 00:01

Staßfurt l Das Sodawerk Staßfurt plant den Bau einer unterirdischen Wasserleitung in Richtung Elbe. Gleichzeitig sollen neue Flächen für Absatzbecken erschlossen werden. Die Unternehmensleitung begründet die Pläne mit der Erweiterung und Spezialisierung der Produktion. Beides, so Geschäftsführer Piotr Glowicki, sei Voraussetzung, um das Unternehmen in Staßfurt nachhaltig aufzustellen, konkurrenzfähig zu halten und damit das Überleben des Standorts zu sichern.

Rund 600 000 Tonnen Soda werden jährlich in Staßfurt produziert. Seit der Wende hat das Werk damit seine Produktionskapazität verdoppelt. Kalkstein und Sole kommen dabei als Grundstoffe zum Einsatz. Es bleibt aber auch salzhaltiges Wasser übrig. Bisher wird das in die Bode abgeführt.

Allerdings vereinheitlicht die Europäische Union mit ihrer Wasserrahmenrichtlinie schrittweise die Wasserpolitik in den Mitgliedsstaaten. Sie regelt auch, was die Industrie unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes in die Gewässer einleiten darf. Wenn in Staßfurt mehr Soda hergestellt wird, bleibt mehr Wasser übrig, das künftig nicht mehr in die Bode abgeführt werden darf.

Ciech Soda Deutschland will deshalb auf einer Länge von etwa 20 Kilometern eine unterirdische Leitung in Richtung Elbe legen lassen. „Wir entlasten damit die Bode und den letzten Teil der Saale und leiten direkt in die Elbe ein“, sagt Piotr Glowicki.

Die Planungen für die Pipeline sind angelaufen. Bis 2020/21, so die Pläne, soll alles fertig sein. Das Sodawerk, sagt sein Geschäftsführer, investiere für die Leitung mindestens 20 Millionen Euro. Derzeit wird ein Trassenverlauf untersucht. Dabei müssen vor allem Gespräche mit den Eigentümern der möglicherweise genutzten Flächen geführt werden.

Die Leitung muss die Autobahn 14 und Bahnstrecken queren. „Technisch ist das alles machbar, aber dazu müssen Vereinbarungen getroffen werden“, erklärt Piotr Glowicki. Gleichzeitig geht es bei den Voruntersuchungen aber auch um den bestmöglichen Einleitungsort und die nötige Leitungsstärke. Die Planer gehen von einem Rohrdurchmesser von 800 Millimetern aus.

Erst wenn das alles geklärt ist, gehe es in das offizielle Verfahren. Hier ist das Landesverwaltungsamt Aufsichts- und Genehmigungsbehörde.

Auf der Agenda des Sodawerkes stehe als Voraussetzung für die Entwicklung auch die Erweiterung der Absatzbecken mit entsprechender Filtrationstechnik. Hier richtet man sich auf den Neustaßfurter Bereich aus. Das Landesverwaltungsamt begleitet gemeinsam mit der Stadt Staßfurt auch dieses Vorhaben.