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Stadtleben Wie geht es weiter in Staßfurt?

Erste positive Entwicklungen in der Staßfurter Steinstraße wurden in der Serie "Innenstadt - Tut sich was?" vorgestellt. Wie geht es weiter?

06.12.2018, 23:01

Staßfurt l Oberbürgermeister Sven Wagner und der Gewerbeverein haben die Idee ins Auge gefasst, den südlichen Teil der Steinstraße, noch Einbahnstraße, wieder für den Autoverkehr in zwei Richtungen zu öffnen. „Die straßenrechtliche und -technische Prüfung sowie die Ermittlung der Kosten sind noch nicht vollständig abgeschlossen“, so Sven Wagner.

Dazu müssen Parktaschen dort angelegt werden, wo heute ein breiter Gehweg ist. Aktuell ist es noch so, dass Autos in der südlichen Steinstraße auf einer Seite theoretisch auf der Straße parken müssten, das praktizieren aber bereits jetzt nur wenige Autofahrer, weil die Straße sonst blockiert werden würde. „Wir wollen das Anfang des nächsten Jahres in Angriff nehmen“, so Sven Wagner, „dazu müssen auch Verkehrszeichen umgestellt werden und so weiter.“ Durch die neue Postagentur, wo es aktuell „richtig brummt“, wie die Mitarbeiter sagen, halten dort nun auch täglich Lieferfahrzeuge.

In den Nebenstraßen der Steinstraße hat die Stadt bereits weitere Straßen für den Autoverkehr in beide Richtungen geöffnet, die vorher Einbahnstraßen waren. Das sind die Pestalozzistraße am Museum und eine Straße im Carré Brandhof und Rathausstraße.

Während die mittlere Steinstraße (vom Friseursalon bis zur DAK) fast komplett mit Firmen gefüllt ist und die Wobau aktuell ihren neuen Hauptsitz auf dem Sperlingsberg einrichtet, will die Wirtschaftsförderung jetzt vermehrt an der oberen und der unteren Steinstraße „arbeiten“.

Für den oberen, nördlichen Teil der Steinstraße hält jetzt ein privater Investor eine Neuigkeit beriet. Das Eckhaus Steinstraße und Lehrter Straße direkt am Kreisverkehr hat ein Berliner bei einer Auktion ersteigert. Aktuell baut er das Gebäude aus und renoviert. Er erklärte gegenüber Volksstimme, dass in den Räumen im Erdgeschoss auf einer Seite ein Friseur einen Salon einrichten will und auf der anderen Seite eine Praxis für Wellnessmassagen entstehen soll.

Der Besitzer des ehemaligen Postamtes, das von der Postbank bis auf die Geldautomaten verlassen wurde, wurde bereits im Stadtrat für sein Engagement gelobt. Denn er möchte die Immobilie reaktivieren. Ein bis zwei Unternehmen sollen sich dort ansiedeln und einige Wohnungen im Haus vermietet werden.

Am Thema baufällige Gebäude arbeitet die Stadt auch. „Wir kaufen gezielt verfallene Häuser in der Innenstadt auf, um sie wenigstens für die Zukunft zu sichern“, erklärt Oberbürgermeister Sven Wagner. Die Stadt will damit verhindern, dass solche wichtigen Punkte in der Innenstadt bei Massenauktionen an irgendwelche Käufer gehen, die sich dann nicht kümmern, die Häuser weiter verfallen und die Stadt dann keine Eingriffsmöglichkeiten mehr hat.

Deswegen hat die Stadt das denkmalgeschützte Gebäude am Holzmarkt vor einiger Zeit für relativ wenig Geld erworben und bietet es jetzt potenziellen Käufern mit einem bestimmtes Konzept an. Das heißt, die Stadt verkauft es nur, wenn die Verwendung sinnvoll zur Belebung der Innenstadt beiträgt. „Wir treten dabei als Vermittler für potenzielle Investoren auf“, so Wagner.

Ein weiteres baufälliges Gebäude, das den ersten Eindruck der Steinstraße optisch sehr schwächt, ist das ehemalige Bankhaus, gleich neben dem Kaligarten. Auch hier gibt es Bemühungen, das Haus zu sanieren und so zu nutzen, dass ein weiterer Anlaufpunkt für die Staßfurter entsteht.

An weiteren Ruinen in der Steinstraße ist die Stadt ebenfalls dran. Dabei sind die Verhandlungen e nicht immer von Erfolg gekrönt, denn nicht jeder Besitzer möchte sein Haus verkaufen, auch wenn er es nicht mehr nutzt.

Als Verdienst des Staßfurter Stadtrats ist die Entscheidung zu werten, einen Teil der Stadtverwaltung in der Steinstraße 19 zu belassen. Weil das Haus sehr baufällig war, hatte die Verwaltung eigentlich geplant, auszuziehen und sich Räume in der Salzlandsparkasse anzumieten. Dies führte zu großem Protest der Stadträte, denn es erschien paradox, dass die Stadt auf der einen Seite großen Wert auf die Belebung der Innenstadt legt, sich aber selbst aus der Steinstraße zurückziehen wollte.

Durch den Stadtratsbeschluss muss die Verwaltung nun dort bleiben. Eine Sanierung des Hauses würde mehrere Millionen Euro kosten. Die gröbsten Mängel in dem Haus wurden kürzlich beseitigt, aber eine Sanierung ist zumindest für 2019 nicht geplant.

Mit dem Neubau des Kress-Modemarktes und von Verwaltungsgebäude und Werkstatt der Lebenshilfe auf dem Luisenplatz geht eine attraktivere Gestaltung des Umfelds einher. Nicht nur Parkplätze auf befestigtem Untergrund werden bei Kress entstehen, sondern auch Sitzgelegenheiten zum Verweilen, Bäume und Rabatten werden angelegt. Bei der Lebenshilfe wird, wie schon berichtet, ein Café entstehen, das tagsüber öffnet. Auch für die Shopzeile neben dem ehemaligen Supermarkt versucht die Stadt weiterhin Interessenten an die Lebenshilfe zu vermitteln, da sich dafür bisher zu wenig interessierte Unternehmer gemeldet haben.

Die Kunstaktion „Licht in allen Läden“, die heute um 17 Uhr eröffnet wird, ist für die Dauer angelegt. Die Lichtinstallationen in den Schaufenstern der Steinstraße sollen weiter wachsen, dazu werden Kreativprojekt an Schulen und Kitas der Stadt laufen. Auch ein zweiter öffentlicher Rundgang ist bereits geplant.

Viele weitere Pläne werden aktuell außerdem verfolgt. Mit Rücksicht auf Dritte kann die Stadt nicht immer gleich alles „ausplaudern“, aber es wird definitiv noch einige Neuigkeiten für die Steinstraße geben.

Am Sonnabend Teil 7: Die Kunstaktion „Licht in allen Läden“ setzt noch ein i-Tüpfelchen auf die Steinstraße. Danach endet die Serie, wird aber bei wichtigen Neuigkeiten für die Innenstadt ab und an wieder erscheinen.

Wenn auch Sie Ihre Meinung äußern wollen oder noch einen weiteren Aspekt im Blick haben, schreiben Sie an redaktion.stassfurt@volksstimme.de.