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Stadtrat Kein Ton über das Fischsterben

Vom Fischsterben in der Staßfurter Bode war beim Stadtrat kaum ein Wort zu hören.

26.11.2018, 15:14

Staßfurt l Weder der Oberbürgermeister noch die Verwaltung verlieren ein Wort über das Fischsterben, das nur eine gute Woche her war. Genauso wenig sprechen die Fraktionsvorsitzenden oder einzelne Stadträte den Umweltskandal bei der Sitzung des Stadtrats am vergangenen Donnerstag an. Auch kein Bürger fragt nach den Ursachen. Niemand drängt auf Aufklärung, keiner gibt ein Statement ab. Und dabei sollte der Stadtrat eigentlich der Raum für solche brennenden Themen sein, wie das Fischsterben, dessen Ursache eine Einleitung des Sodawerks nach dem Ausfall des Kraftwerks gewesen sein soll.

Erst am Ende der Sitzung macht die stellvertretende Stadtratsvorsitzende dann genau das zum Thema – dass die Stadt hier kein Sterbenswörtchen zum Fischsterben verliert. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Stadt die Bürger hier zum Fischsterben informiert“, ärgerte sich Bianca Görke (Die Linke). Auch negative Ereignisse müssten im Stadtrat Thema sein. Man hätte wenigstens über den Stand der Dinge informieren können, kritisierte sie Stadt und Oberbürgermeister.

„Ich wünsche mir hier mehr Engagement von der Stadt“, erklärte Bianca Görke. Die Behauptungen in der Presseerklärung der Ciech Soda, die das Werk nach dem Fischsterben herausgab, es habe keine Gefahr für Menschen bestanden, empfindet sie als absurd. „Tote Fische sind für mich eine Gefahr für das Leben“.

Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) reagierte direkt mit „Es steht mir doch gar nicht zu, dazu irgendwelche Dinge zu verkünden“ und meinte, dass nicht die Stadt, sondern andere Behörden Wasserproben entnommen haben. Daraufhin fragte Stadtrat Hartmut Wiest (AfD/UWG Salzalnd), wie sich der Fischbestand erholt.

Einen Tag später gibt es dann doch noch ein Statement von Sven Wagner: „Umweltbeeinflussungen durch den Menschen, die die Gesundheit der Bürger, den Lebensraum der Tiere und den Naturschutz gefährden, sind nicht zu akzeptieren!“ Selbstverständlich und ohne jeden Zweifel sei die „Gesundheit der Bürger sowie der Schutz unserer Natur“ „vorrangigstes Anliegen“ der Stadt. Da andere Fachämter und Behörden noch auf Ursachenforschung sind, habe die Stadt auch nur die Mitteilung der Ciech Soda als Information vorliegen. Laut Kriminalpolizei sind die Wasserproben noch nicht ausgewertet.