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Tierpaten Leopard und Erdmännchen im Tiergarten

Mit einem Sommerfest werden "65 Jahre Tiergarten in Staßfurt" gefeiert. Ein Rückblick über Tierbewohner seit 2011:

30.08.2019, 23:01

Staßfurt l Ein Sommerfest wird traditionell gefeiert, bei dem die Staßfurter CDU mit einem Kuchenbasar für einen gemeinnützigen Zweck sammelt. Das Geld geht 2011 an den Jugendclub „Glashaus“.

Im November des Jahres zieht ein Steppenwaran von 1,2 Meter Länge in das Terrarium im Affenhaus ein. Dort hatte erst eine über vier Meter lange Tigerpyton gewohnt, die zu groß für den Tiergarten geworden war. Ihre Haut von einer Häutung wurde zum Anschauen aufgehängt.

Leopard Lea muss Ende des Jahres den Tiergarten verlassen. Ihr Gehege ist zu klein, außerdem hat sie keinen Partner mehr. Sie gehört zu einer der ersten Tierarten, die aus Kostengründen weggegeben werden muss. Neue Vorschriften zur Tierhaltung zwingen die Einrichtung, sofort auszubauen, wofür aber oft das Geld fehlt, oder die Tiere eben wegzugeben.

78 Tierpaten, die den Tiergarten finanziell unterstützen, sind in dem Jahr registriert.

2012 lässt sich der Tiergarten im Flyer „Tourismus für Alle“, eine Freizeitbroschüre des Behindertenverbands, eintragen.

Investiert wird in ein Erdmännchen-Gehege für etwa 25.000 Euro. Das Katta-Gehege wird erweitert und soll im Juli fertig sein. Ohne die 15.000 Euro Lotto-Fördermittel, hätten die Tier kein neues Zuhause bekommen.

Ein Storchennest zum Hineinsetzen und Fotos wird aufgestellt und soll den Besuchern deutlich machen, wie schwer es für manche Tierarten ist, Nistplätze in freier Natur zu finden. An der Seite ist der Spruch „Trau Dich und setz Dich rein“ angebracht.

2013 beginnt eine Diskussion um die Finanzierung des Tiergartens. Die Lebenshilfe, die die Einrichtung als Arbeitsplatz für behinderte Menschen betreibt, erklärt, dass der Freizeitpark Probleme hat. Die Zuschüsse der Stadt von jährlich 100.000 Euro, die Einnahmen des Cafés, die Erhöhung des Eintrittspreises und Sponsorengelder reichen für den Betrieb nicht aus. Aus Kostengründen müssen weitere Exoten und Raubtiere den Tiergarten verlassen.

Im Mai 2014 wird der Tiergarten fester Bestandteil der Aktionstage für Inklusion in Staßfurt. Dort endet eine Radtour und wird das Miteinanderfest gefeiert.

2014 sind 313 Tiere in 72 Arten im Tiergarten zuhause. 57.000 Besucher werden gezählt.

Im Januar 2015 bekommt der Tiergarten eine neue Attraktion. Zwei putzige Tayras präsentieren sich in einem neuen Gehege. Die Tiere, die zur Familie der Marder gehören, sind eine Seltenheit.

In die neue Aktion zum Stadtmarketing „Salzige Tour“ lässt sich der Tiergarten mit aufnehmen. Er hat eine Salzkatze, eine Wildkatze aus Afrika, in seinem Bestand.

Die Diskussion um die Finanzen reißt auch 2015 nicht ab. Die Einrichtung hat immer mehr Ausgaben und weniger Einnahmen. Um die Höhe des Zuschusses von der Stadt muss in der Kommunalpolitik hart gekämpft werden. Eintrittspreise müssen erhöht werden. Daher kommt die Lebenshilfe nicht an Fördermittelgebern und Sponsoren vorbei.

So wird 2016 aus den Kattas ein Star. Ihr Bild wird als „Glücksbringer“ auf den Lottoscheinen in Sachsen-Anhalt abgebildet. Das Unternehmen übernimmt die Tierpatenschaft für einen Katta.

Im Sommer lädt der Rotary-Club Staßfurt zu einem Konzert von „Karat“ beim Salzlandfest ein. Der Großteil der Eintrittseinnahmen geht an den Tiergarten für einen neuen Spielplatz.

Im April 2017 gibt die Lebenshilfe bekannt, dass sie den ehemaligen Supermarkt am Luisenplatz gekauft hat. Dort entsteht nicht nur eine neue Werkstatt für behinderte Menschen, sondern auch Räume für die Tiergarten-Mitarbeiter.

Die Saison 2017 läuft gut. Leiterin ist wieder Daniela Dieckmann, sie ersetzt Bianka Ziem. Bis 1. Juli waren 33 000 Besucher da. Im Durchschnitt kommen pro Jahr 55.000.

Die Maras, die gegenüber der Kattas wohnen, haben im Juni ein Junges bekommen. Ein Emu-Paar hat ein Gehege am Eingang bezogen.

Die Staßfurter Kommunalpolitik diskutiert 2018 über die Zukunft des Tiergartens, über Konzepte, Attraktivität und Finanzierung. Der Stadtrat schlägt vor, dem Tiergarten jährlich 120 000 Euro statt wie bisher nur 100.000 Euro von der Stadt zuzuschießen. Dabei fordern einige Stadträte auch mehr Artenvielfalt in dem Zoo. Schnell wird klar, dass man mit dieser Erhöhung des Zuschusses im Tiergarten nicht viel realisieren kann.

Im Juli startet der Tiergarten eine Spendenaktion. Das Klettergerüst auf dem Spielplatz musste abgerissen werden. Neben Sponsorengeldern erhofft sich das Team viel Kleingeld in verschiedenen Sammelbüchsen. Heute hat man die benötigte Summe fast zusammen.

Im April 2019 wird nach langer Zeit ein weiterer Parkplatz auf der Wiese vor dem Tiergarten eingerichtet, der zu Stoßzeiten geöffnet wird. Denn vor allem am Wochenende und an Feiertagen finden Gäste kaum freie Parkplätze in der Nähe.

Im Sommer heißt es, dass touristische Ziele wie der Tiergarten bald freies W-LAN bekommen.

Großes Sommerfest „65 Jahre Tiergarten Staßfurt“ am heutigen Sonnabend, 31. August, von 13 bis 17 Uhr: Live-Musik mit Duo „Two Men“, Bühnenprogramm, Bilderausstellung Zeitstrahl 65 Jahre Tiergarten Staßfurt in der Reithalle, Bastelstraßen, Hüpfburg, Kinder in einem Tierkostüm nehmen an einer Verlosung teil und großes Kuchenbuffet