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Trickbetrug Ganoven kommen übers Internet

Hilfe der Polizei in Egeln wird von den Einwohnern angenommen. Regionalbereichsbeamte sind präventiv im Einsatz, um Bürger zu schützen.

10.01.2019, 16:53

Egeln l Fälle von Trickbetrügern, die in der Egelner Mulde ihr Unwesen treiben, waren 2018 nicht bekannt. Das kann Polizeihauptkommissar Mathias Bönisch mit Sicherheit sagen. Er ist einer von zwei Regionalbereichsbeamten, die im Büro am Markt auch Bürgersprechstunden anbieten. „Die Bürger kommen hauptsächlich wegen der Anzeigenaufnahme oder wegen kleineren Nachfragen“. Hauptsächlich gehe es um Strafanzeigen die, die Polizisten aufnehmen. Und hier sei das Büro der Polizei in Egeln ein Anlaufpunkt für viele Bürger, teilt Bönisch mit, denn eine Dienststelle der Polizei existiere seit den frühen 195oer Jahren in dem Gebäude, wo die Regionalbereichsbeamten auch heute noch arbeiten.

Und um was für Anzeigen handelt es sich, wenn diese gestellt werden? Dazu Bönisch: „Normale Anzeigen, Betrugsanzeigen, hier meine ich Internetbetrugssachen, die sind leider auf dem Vormarsch.“ Wurden Ganoven des klassischen Haustürgeschäfts den Beamten in Egeln im vergangenen Jahr nicht gemeldet, haben Betrüger in der Online-Welt Einwohnern Schaden zugefügt. Bönisch sprach von „gefaketen Inkassobüros“. Außerdem sei es einmalig zu einer „ganz neuen Masche“ gekommen. Plötzlich sei einem Nutzer während er seine Bankgeschäfte am Computer erledigte und eingeloggt war, ein Fenster aufgegangen, dass ihm das Finanzamt zu unrecht 5000 Euro überwiesen hat und das zurückgebucht werden soll. Leider sei der Betroffene in der Egelner Mulde der Aufforderung nachgekommen. Auf dem Auszug habe dann ein ausländischer Name gestanden.

Das Wissen um solche Maschen lassen die Polizisten in ihre Arbeit einfließen, wenn es darum geht, Bürger zu warnen, damit sie nicht zu Betroffen werden.

Informationsveranstaltungen finden statt. Auch Senioren werden angesprochen. Im Vordergrund steht hier aber das Szenario des klassischen Haustürgeschäfts und der „Enkeltrick“, wenn sich Betrüger die Nummern älterer Bürger aus dem Telefonbuch raussuchen, und sich als Enkel ausgeben, der Geld braucht, dass dann einem Freund an der Haustür übergeben werden soll. „Dann gibt es noch den sogenannten Tuchtrick“, erzählt Mathias Bönsch, wenn sich Leute als Verkäufer eines großen Seidenschals ausgeben. Während der eine das Tuch ausgebreitet nach oben halte, versuche der andere dahinter in der Wohnung Wertgegenstände zu finden. „Aber zu all solchen Vorkommnissen ist es in der Egelner Mulde im vergangenen Jahr nicht gekommen, zumindest ist uns davon nichts bekannt.“

Senioren sind trotzdem auf der Hut und befürworten Infoveranstaltungen der Polizei, die beispielsweise in den Begegnungsstätten der Ortsgruppen angeboten werden. Das kann die Leiterin des Kreisverbandes der Volkssolidarität Aschersleben, Staßfurt, Quedlinburg Susanne Kilian bestätigen. „Wir haben in unserem gesamten Bereich rund 90 Gruppen.“ Die Infoangebote der Polizei seien eine Möglichkeit, aufzuklären. Das direkte Gespräch mit den Polizisten mache die älteren Bürger auf jeden Fall sicherer und schütze damit ein Stück weit mehr, sagte Kilian.