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Unerlaubter Freigang Filmreife Laufvogel-Jagd in Staßfurt

Eine Großwildjagd wie im Film soll es gewesen sein in Staßfurt, berichten Zeugen. Dabei starb ein Laufvogel.

13.11.2018, 23:01

Staßfurt l Es war in diesem Sommer und sehr heiß. Ein ausgebüchster Laufvogel sollte im Bereich der Förderstedter Straße in Staßfurt eingefangen werden. In der „Hitze des Gefechts“ sei das Tier gestorben – berichteten die Augenzeugen dem „Salzland-Kurier“ davon vor kurzem.

Die Stadtverwaltung reagierte recht zaghaft und erst nach wiederholter Aufforderung auf entsprechende Fragen zu diesem Vorfall. Dieser wäre wohl ohne den zufälligen Hinweis durch die damaligen Beobachter des nichtalltäglichen Ereignisses nie öffentlich bekannt geworden.

Von einer Jagd könne nicht die Rede sein. „Jagd ist das Aufsuchen, Nachstellen, Fangen, Erlegen und Aneignen von Wild durch Jäger“, heißt es nun in einer Erklärung aus dem Fachbereich II der Verwaltung, „Dies war hier nicht der Fall.“

Ziel der Gefahrenabwehrbehörde sei es gewesen, „den Großvogel vom öffentlichen Verkehrsraum, hier Förderstedter Straße, fern zu halten, um hierdurch eine Gefahr für Leib und Leben von Menschen zu verhindern. Die Todesursache des Großvogels ist uns nicht bekannt, da er erst nach der Verabreichung der Betäubung durch den Tierarzt verstarb.“

Die Zeugen der Aktion hatten davon berichtet, dass das Tier bei dem Versuch, es einzufangen, kollabiert war und die Frage aufgeworfen: Welche Tierärzte dürfen und welche können im Fall solcher Fälle in Staßfurt per Pusterohr Betäubungsspritzen bei Großtieren setzen? Die Antwort dazu: „Die Stadt Staßfurt bedient sich vorranging der Tierärzte des Vertrauens. Sind diese nicht erreichbar, wird nach und nach jeder Tierarzt abtelefoniert und zum Einsatz hinzugezogen. Hierbei werden vorrangig Tierärzte angerufen, von denen bekannt ist, dass sie die geforderte Leistung erbringen können.“ Diese Frage stützte sich auf angebliche Befindlichkeiten zwischen Stadtverwaltung und einem Tierarzt aus Staßfurt. „Befindlichkeiten zwischen Stadtverwaltung und einem Tierarzt aus Staßfurt bestehen nicht“, heißt es dazu aus dem Rathaus.

Wen soll der Bürger nun in Sachen „Großtier-Jagd“ informieren, oder auch, wenn kleinere Tiere sich offensichtlich Freigang genommen haben?

Hierzu infomiert die Stadt: „Während der Dienstzeiten die Stadtverwaltung, das Ordnungsamt oder über die Einsatzleitstelle des Salzlandkreises mit der Notrufnummer 112. Außerhalb der Dienstzeiten der Stadt Staßfurt über die Einsatzleitstelle des Salzlandkreises, Notrufnummer 112.“