Unstimmigkeiten bei Veranstaltungsanmeldung mit Stadtverwaltung geklärt / Nächstes Jahr folgt dritte Auflage Bolzplatz-Open-Air in Löderburg: Super Stimmung
Die Veranstalter des 2. Bolzplatz-Open-Air von Löderburg waren am Abend der Veranstaltung richtig sauer wegen Problemen bei der Anmeldung des Festivals. Mittlerweile konnten die Missverständnisse aufgeklärt werden.
Löderburg l Sauer waren die Veranstalter des 2. Bolzplatz-Open-Air am Abend der Veranstaltung. Sie hatten das Konzert mit mehreren Bands angemeldet, plötzlich jedoch habe es Probleme mit der Stadtverwaltung gegeben. Thomas Anklam von der Band "Anti:Helden", die die Veranstaltung mit dem Verein Aktiver Musiker (VAM) organisierte hatte, sagte am Abend des Konzerts: "Wir hatten die Veranstaltung genauso wie letztes Jahr angemeldet. Auf einmal hieß es, wir dürfen die Konzertbesucher hier nicht zelten lassen und sollen eine Vergnügungssteuer bezahlen". Vor allem Letzteres ärgerte ihn und seine Bandkollegen: "Das ist ein Benefizfestival, da gibt es keine Vergnügungssteuer".
Für den gemeinnützigen Verein Greenbike aus Staßfurt wollten die Bandmitglieder Geld aus den Einnahmen des Kartenverkaufs sammeln. "Da stellt man schon mal was auf die Beine für den guten Zweck und für die Jugend und dann bekommt man auch noch Steine in die Weg gelegt", sagt er (Volksstimme berichtete).
"Die Stadtverwaltung will uns in Zukunft unterstützen."
Nach dem Festival gab es eine Aussprache mit der Stadtverwaltung, genauer mit dem Fachdienst Schule, Jugend und Kultur. Enrico Homann, der Betreiber des Löderburger Sportplatzes, auf dem das Open-Air stattfand, hat mit Ines Kunert, Sachbearbeiterin für Kultur, Sport und Tourismus und Oberbürgermeister René Zok gesprochen. "Sie teilten uns mit, dass für solche Veranstaltungen keine Extragebühren verlangt werden und auch in Zukunft nicht verlangt werden", sagt Enrico Homann im Bezug auf die Vergnügungssteuer. "Es werde niemals mit solchen Festivals Probleme geben und die Stadtverwaltung will uns in Zukunft unterstützen", so Homann. "Frau Kunert war uns sehr, sehr behilflich, die Angelegenheit zu klären".
Zum Thema Vergnügungssteuer sagt die Stadtverwaltung: Es habe niemals geheißen, dass die Veranstalter tatsächlich Vergnügungssteuer bezahlen sollen. Es werde generell bei jeder Veranstaltung geprüft, ob eine Vergnügungssteuer anfällt, erklärt Ines Kunert. "Das wird automatisch angefragt. Im Fachdienst wird dann entschieden, ob die Vergnügungssteuer anfällt oder ob es sich, wie in diesem Fall, um eine Ausnahme handelt, nämlich bei einem gemeinnützigen Zweck", so Kunert.
"Es gab hier eigentlich auch gar keine Probleme."
Nach dieser Darstellung hatten die Mitglieder der Band "Anti:Helden" die Nachfrage nach der Vergnügungssteuer schon als Zahlungsaufforderung verstanden. Die Stadtverwaltung sagt jedoch, es sei ganz normal und üblich, dass geprüft wird, ob eine Vergnügungssteuer anfällt. "Es gab hier eigentlich auch gar keine Probleme", antwortet Ines Kunert auf die Frage, was es denn eigentlich von der Stadtverwaltung an der Anmeldung bemängelt wurde. Man habe nun gemeinsam alles erklärt, auch dass keine Vergnügungssteuer gezahlt werden muss. "Dafür sind wir ja da, den Veranstaltern so etwas zu erklären und zu unterstützen", so Kunert.
"Das nächste Mal sind wir schlauer und fragen besser doppelt nach."
Thomas Anklam, Sänger der Band "Anti:Helden" sieht das etwas anders: "Die Verwaltung hätte uns ja auch gleich über alles informieren können, anstatt mit neuen Forderungen kurz vor dem Festival zu kommen."
Auch das Thema Zelten musste im Nachhinein geklärt werden: Die Veranstalter wussten nicht, dass es angemeldet werden muss, wenn die Konzertbesucher nach dem Festival auf dem Sportplatz schlafen. Hier räumen die Veranstalter ihren Fehler ein: "Für das Zelten nach dem Festival auf dem Bolzplatz gibt es Auflagen. Wir hätten das vier Wochen vorher anmelden müssen", sagt Sportplatzbetreiber Enrico Homann.
"Das war wirklich ein Fehler, das Zelten nicht anzumelden."
Auch Sänger Thomas Anklam sagt: "Das war wirklich ein Fehler, das Zelten nicht anzumelden. Wir sind jetzt schlauer und wissen, dass wir das Zelten extra anmelden müssen. Was alles andere betrifft, werden wird im nächsten Jahr lieber doppelt und dreifach bei der Stadtverwaltung nachfragen, ob alles geklärt ist, um auf Nummer sicher zu gehen", freut sich der Sänger schon auf die nächste Auflage des Bolzplatz-Open-Air.
Denn das Festival am Sonnabend war - was eigentlich die Hauptsache ist - spitzenmäßig, sind sich die jungen Leute einig. Zwar seien weniger Besucher als erwartet gekommen, aber im Vergleich zum letzten Jahr habe sich das Festival schon gemausert: "2012 hatten wir noch Holzpaletten aufgestellt, in diesem Jahr hatten wir eine richtige Bühne", so Anklam.
"Das ist mal was anderes in der Gegend."
Spitze fanden das Festival auch die Konzertbesucher, die sich am Sonnabendabend die Bands "Crushing Caspars", "Isolated", "Die Bonkers", "Backseats" und die "Anti:Helden" anhörten. "Das ist mal etwas anderes für die Gegend", sagte Nico Wilke aus Westeregeln. Da die Musikrichtungen Hardcore, Punk und Metal nichts für den Massengeschmack sind, müsse er als Fan zum Beispiel bis nach Berlin fahren, um seine Lieblingsmusik zu hören: "Wenn ich sonst ein Konzert hören will, bin ich deutschlandweit unterwegs. Super, dass es auch hier mal so etwas gibt".
Ähnlich ging es Laura Schwarte und Luise Tempelhoff aus Aschersleben, die vom Festival über Facebook erfahren haben. Die Mädchen bezeichnen sich als echte Hardcore-Fans. "Die Bands sind gut. Ich finde es schön, dass so etwas mal in der Gegend stattfindet. Wir müssen sonst ja auch bis nach Leipzig fahren, um etwas Gutes zu hören", sagt Laura Schwarte.
Genauso schwärmt Organisator Thomas Anklam: "Die Leute waren alle cool drauf, die Stimmung unter den Bands super. Es war ein richtig toller Abend. Das wird im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder stattfinden."