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Kanzlerfrage CDU im Salzland: Laschet oder Söder?

Kanzlerkandidatur: Volksstimme hörte sich an der CDU-Basis in den Regionen Staßfurt und Schönbeck um

16.04.2021, 15:49

Staßfurt/Schönebeck am/bd/ ej/fr/ntu/tli/thf/rki/rog

Im September wird ein neuer Bundestag gewählt. CDU/CSU werden dafür auch einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten bestimmen. Das ist Tradition. Und Angela Merkel, Deutschlands erste Kanzlerin, tritt nach 18 Amtsjahren nicht wieder an.

Würde der Kanzlerkandidat im Salzland bestimmt, gibt es eine klare Tendenz. Die Volksstimme fragte führende CDU-Vertreter in allen Kommunen in den Regionen Staßfurt und Schönbeck, für wen sie stimmen würden.

„Die Umfragen geben ein deutliches Signal“, sagt der CDU-Kreisvorsitzende Gunnar Schellenberger. Söder liegt in diesen Umfragen klar vor Laschet. Schellenberger setzt also auf Söder. Doch dies hat einen ganz wesentlichen Grund. „Wir sollten auf den Wähler hören, die Umfragen sind deutlich.“ Es sollte auf den Kandidaten gesetzt werden, der „die besten Chancen hat, egal ob er von CDU oder CSU ist“.

Stephan Czuratis, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Staßfurter Stadtrat: „Ich mag Herrn Söder. Wenn ich wählen könnte, würde ich ihn wählen. Das ist vor allem ein Bauchgefühl. Söder ist für eine klare Kante bekannt. In der jetzigen Situation ist ein Machertyp besser als jemand, der vermittelt. Laschet ist ein bisschen unauffällig. Ich denke, dass das Stimmungsbild auch eindeutig ist. Ich kenne in der Region niemanden in der CDU, der für Armin Laschet ist.“

„Ich ganz persönlich tendiere zu Armin Laschet als Kanzlerkandidaten für die CDU. Laschet hat einfach mehr Haltung und Werte, mit denen ich übereinstimme. Markus Söder hat zwar ein gutes Auftreten und auch viele Sympathisanten hier im Kreis, aber er ist mir einfach zu beliebig. Grundsätzlich hätte ich aber einen ganz anderen Kandidaten favorisier. Und zwar Norbert Röttgen. Seine Werte passen noch besser zu meinen.“ Das sagt Markus Baudisch, kommissarischer Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Schönebeck

Laschet ausgleichender

Klaus Strobel, CDU-Stadtratsvorsitzender in Barby: „Mir ist klar, dass die Umfragen eindeutig in Richtung Söder gehen. Ich tendiere aber zu Armin Laschet. Er ist ausgleichender als Söder und erinnert mich an Kanzlerin Angela Merkel, die erst denkt und dann redet.“

Arthur Taentzler, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes in Hecklingen: „Wir haben im Verband noch nicht darüber gesprochen. Aber ich persönlich habe eine ganz klare Meinung. Ich bin für Markus Söder. Bei ihm sehe ich mehr Führungskompetenz und mehr Rückgrat. Er würde mir mehr zusagen. Mit Laschet als Kanzelkandidat hätte ich Bauchschmerzen Mit Söder kommt frischer Wind.“

Alexander Sieche, Fraktionchef im Stadtrat Calbe: „Ich halte beide Kandidaten grundsätzlich für geeignet. Abschließend habe ich mir noch keine Meinung zu dem Thema gebildet, mit welchem Kandidaten die CDU in den Bundestagswahlkampf gehen soll. Die aktuelle Entwicklung bedauere ich aber.“

Frank Ahrend, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Gemeinderat Bördeland: „Ich weiß nicht, wer es werden soll. Beide sind erfahrende Ministerpräsidenten. Söder hat eine bessere Außenwirkung, Laschet einen vermittelnden Charakter. Wir brauchen den Bundeskanzler mit der größten sachlichen Kompetenz. Aus meiner Sicht sollten das die Bundestagsabgeordneten abwägen, die den besten Überblick über die gesamtpolitischen Fragen haben. Leider ist es jetzt zu dieser Kampfabstimmung gekommen, aber sie darf nicht dazu führen, dass die CDU gespalten wird. Jetzt nützt keine Polemik, sondern Sachverstand.“

Söder mit mehr Durchsetzungskraft

Gerhard Malkowski, Mitglied des CDU-Ortsverbands Güsten: „Ich würde Söder den Vortritt lassen. Da sind wir uns auch weitgehend einig. Laschet ist ein Lieber und Netter in seinem Land. Aber hier ist mehr gefragt. Söder ist schon ein Erscheinungsbild und hat mehr Durchsetzungskraft.“

Sven Rosomkiewicz, Chef des CDU-Ortsverbandes Egelner Mulde: „Ich spreche mich ganz klar für Markus Söder aus. Der repräsentative infratest dimap Deutschlandtrend zeigt: nicht nur CDU/CSU-Anhänger, sondern alle Wahlberechtigten trauen eher Söder die Kanzlerschaft zu.“