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Schädlinge Ratten nicht vorsorglich bekämpfen

In der jüngsten Sitzung der Stadträte wurde die kürzlich durchgeführte Schädlingsbekämpfung in allen Ortsteilen kritisiert.

Von Nadin Hänsch 21.09.2016, 16:59

Hecklingen l Gibt es in Hecklingen eine Rattenplage oder nicht, diskutierten die Räte in der jüngsten Stadtratssitzung am vergangenen Dienstagabend im Stadtsaal „Stern“. Hintergrund war eine Schädlingsbekämpfung, die erst kürzlich in allen Ortsteilen der Gemeinde vorsorglich durchgeführt wurde. Und genau darin sahen einige Räte das Problem. Ethel-Maria Muschalle-Höllbach, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Hecklingen (WGH), kritisierte zusammen mit Fraktionsmitglied Rene Lohse die Verfahrensweise. Lohse stellte einen Antrag zur Änderung der Verfahrensweise bei Schädlingsbefall in der Stadt Hecklingen.

„Bisher erfolgte in den letzten Jahren, immer im Frühjahr und Herbst, in allen Ortsteilen eine prophylaktische Schädlingsbekämpfung durch das Auslegen von Giftködern in den Gräben“, fasste Lohse zusammen. Doch eben diese Verfahrensweise entspreche nicht der Schädlingsbekämpfungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt. Die Stadt habe damit grob fahrlässig gegenüber den Bürgern gehandelt, so Lohse weiter und forderte, dass eine neue Verfahrensweise mit entsprechender Dienstordnung erarbeitet werden müsse.

„Jeder Bürger und Eigentümer von Grundstücken ist laut der Verordnung des Landes dazu verpflichtet einen Befall von tierischen Schädlingen an die Stadt zu melden“, zitierte Lohse die Verordnung. Weiter heiße es, dass ein Befall jedoch nur vorliege, wenn dieser mehrfach und nicht nur vorübergehend auftrete. „Deshalb muss bei einer entsprechenden Anzeige eines Bürgers, ein Mitarbeiter des Bau- und Ordnungsamtes sich vor Ort selbst ein Bild machen.“

Im Falle einer Bestätigung können dann Maßnahmen in Auftrag gegeben werden, jedoch müsse auch die Naturschutzbehörde des Salzlandkreises darüber informiert werden. „Auch die Bürger müssen davon in Kenntnis gesetzt werden.“

Neben den Vorschriften, die nicht eingehalten worden waren, kritisierte Lohse auch die Fachkunde, der damit beauftragten Firma und bezog sich dabei auf ein Telefonat, das er mit einem Mitarbeiter geführt habe. „Ich informierte den Herren darüber, dass am Goldbach in Cochstedt keine Rattenplage vorliegt und Maßnahmen dort nicht notwendig sind“, sagt Lohse. Die einzige Sorge des Mitarbeiters sei gewesen, was er jetzt mit seinen Arbeitern machen solle, so der Cochstedter. Auch die Frage, ob seine Arbeiter von einem Vertreter der Stadt begleitet werden, um zu wissen, wo es einen Schädlingsbefall gebe, habe er verneint und abgelehnt.

„Die Verfahrensweise dieser Firma ist in keiner Weise zu akzeptieren.“ Der Bürger verlasse sich auf die Stadt, dass solche Maßnahmen korrekt ausgeführt werden und keine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt bestehe.