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Radweg Von Cochstedt nach Schneidlingen mit dem Fahrrad schön wäre es

Verkehrsminister Thomas Webel sagt Hecklingen, was gemacht werden muss, um eine alte Bahntrasse umzunutzen

18.04.2021, 11:46

Schneidlingen/Cochstedt ntu

Die Straße ist kurvig und schmal. Wer mit dem Rad zwischen Schneidlingen und Cochstedt unterwegs ist, muss vorsichtig sein. Die Strecke ist gefährlich. Seit Jahren wird daher von vielen Seiten der Bau eines Radweges gefordert. Bürgermeister Uwe Epperlein (Wählergemeinschaft Hecklingen) hatte den Bau schon in seinem Wahlprogramm als „absolutes Muss“ bezeichnet. Zig Strecken wurden abgeklopft. Immer wieder hakte es an anderen Stellen. Dann fehlte Geld. Bisher wurde nichts daraus.

Jetzt kommt erneut Bewegung in die Sache. Im Blick steht der Bau des Radweges genau dort, wo sich eine alte, nicht mehr genutzte Strecke der Deutschen Bahn (DB) befindet. Dabei handelt es sich um eine stillgelegte Trasse zwischen Aschersleben und Schneidlingen. Das Land teilt dazu mit, dass der benötigte Abschnitt im Jahr 2013 von der DB verpachtet wurde. Wer der Pächter ist, bleibt offen.

Klarheit über die Trasse

Fürsprecher sehen in dem Vorschlag eine ideale Variante. Denn der Weg auf den alten Schienen wäre gut einsehbar und würde etwas erhöht nicht weit weg neben der Cochstedter Straße verlaufen.

Bevor die Stadt sich um Geld für den Ausbau über Fördermittelprogramme bemühen kann, soll jetzt Klarheit her, ob die Stadt die Trasse überhaupt nutzen kann. Epperlein hat sich dazu beim Land erkundigt und schon im Januar Post bekommen. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) hat ihm geschrieben. Er empfiehlt Hecklingen einen Weg, wie jetzt weiter vorzugehen ist.

„Als Kommune haben sie die Möglichkeit, einen Antrag auf Freistellung von Bahnbetriebszwecken zu stellen, um den Radweg bauen zu können. Zuvor sollten Sie jedoch das Gespräch mit der Eigentümerin der Strecke (also der DB) und dem Pächter suchen“, schreibt Webel und teilt entsprechende Kontakte mit.

Gespräche mit der Bahn

Die Infos des Minister wecken bei Fürsprechern des Radweges wie Schneidlingens Ortsbürgermeister Martin Zimmermann und seinem Ortschaftsrat Marco Berger (beide SPD) Hoffungen. Ihnen ist es wichtig, dass die Idee nicht weiter im Rathaus schlummert, sondern Weichen für den Bau verbindlich gestellt werden.

Deshalb hat Martin Zimmermann als stellvertretender Fraktionschef der SPD im Stadtrat einen Beschlussantrag eingereicht. Ganz oben auf der Liste steht, dass der Bürgermeister der Stadt Hecklingen bis spätestens 11. Mai das Gespräch mit der DB suchen, einen Antrag auf Freistellung für den Bau eines Radwegs vorschlagen und wenn möglich bis 25. Mai auch einreichen soll.

Ob Bürgermeister Uwe Epperlein damit verbindlich beauftragt wird oder nicht, liegt folglich in der Hand des Rates. Dieser wird voraussichtlich Ende April das nächste Mal tagen.

„Uns geht es mit dem Beschluss darum, dass jetzt angefangen wird, dass der Grundstein gelegt wird. Das heißt, dass die Frage geklärt werden muss, können wir die Strecke nutzen und wenn ja für welche Konditionen“, begründet Zimmermann. Er verweist weiter auf ein Zukunftskonzept der Stadt, in dem steht, dass Ortsteile vernetzt werden sollen. Dafür werde als Maßnahme die Umnutzung alter Bahnlinien zu Radwegen genannt.