1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Hecklingen/Schneidlingen: Wo Jung und Alt zusammenfinden

Dorfleben Hecklingen/Schneidlingen: Wo Jung und Alt zusammenfinden

Jung und Alt unter einem Dach zusammenbringen: Das wollen die Mitglieder des Vereins „Hecklingen – Gemeinsam Zukunft gestalten“. Dazu lassen sie die einstige Grundschule Schneidlingen in ein Mehrgenerationenhaus umbauen. Nächstes Jahr soll alles fertig sein.

Von Sabine Lindenau Aktualisiert: 05.08.2021, 11:00
Neuer Zweck für die einstige Grundschule in Schneidlingen. Hier wird ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Beim Vereinsfest am 28. August öffnen sich die Türen erstmals für Besucher.
Neuer Zweck für die einstige Grundschule in Schneidlingen. Hier wird ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Beim Vereinsfest am 28. August öffnen sich die Türen erstmals für Besucher. Foto: Nora Stuhr

Schneidlingen - Die Unterlagen für den Bauantrag sind komplett und sollen in der kommenden Woche rausgeschickt werden, Fördermittel über das Leader-Programm sind beantragt und sollen auch fließen. Läuft alles nach Plan, kann das Objekt, das seit 2010 leer steht, im nächsten Jahr teilsaniert werden.

Marco Berger und seine Mitstreiter waren in dieser Woche schon mit Besen und Putzlappen vor Ort im Einsatz, um die ehemalige Grundschule einer Grundreinigung zu unterziehen. Der Vereinsvorsitzende freut sich schon jetzt darauf, dass hier bald wieder Leben einziehen wird. Wenn Berger durch die noch leeren Räume geht, die schon lange keine Schulluft mehr atmen, hat er die unterschiedlichsten Veranstaltungen vor Augen, die hier mehrere Generationen zusammenbringen sollen.

Info- und Entertainment

Koch- und Backkurse, Infoveranstaltungen, Kinoabende für Kinder und Jugendliche, Feiern, Blutspendeaktionen, Experimentierwerkstätten, Landfrauennachmittage, Kurse wie der kürzlich angelaufene „Digitale Bildung für Senioren“, Nachhilfe, Rentenberatung … Für die verschiedenen Angebote hat sich der Verein auch schon Partner gesucht und strebt Kooperationen hat. So hat laut Berger das Fraunhofer Institut Halle vor, im Park kleine Flächen anzulegen. Auf einer sollen Pflanzen mithilfe von Aktivkohle wachsen, auf der anderen ohne. Die Sekundarschule nebenan soll mit Workshops einbezogen werden, etwa beim 3D-Druck. Der DRK-Blutspendedienst soll regelmäßig vorbeikommen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das in Cochstedt seinen Sitz hat, kann Vorträge gestalten. Die Klusstiftung sitzt ebenfalls mit im Boot.

Doch bis es soweit ist, sind noch einige Sanierungsarbeiten erforderlich. Etwa am Dach und an der Heizung. Auch die Raumaufteilung wird sich ändern. Geld fließt zudem ins Inventar.

Vereinsfest am 28. August

Damit sich Einwohner aus Schneidlingen, aber auch aus den anderen Ortsteilen der Stadt Hecklingen, ein erstes Bild vom neuen Objekt machen können, findet am 28. August ein Vereinsfest statt. Im Vordergrund steht natürlich das Mehrgeneratioenhaus, das erstmals seine Türen für die Öffentlichkeit aufschließt. „Wir erklären, was haben wir vorhaben, was die einzelnen Schritte sind und wo wir Hilfe brauchen“, so Berger.

Ein Sub-Ziel sei zudem die Spendenakquise für das Haus. Der Vorstand steht an diesem Tag für Fragen, aber auch Anregungen zur Verfügung. Ab 14 Uhr ist ein buntes Programm für Jung und Alt geplant.

Der noch recht junge Förderverein - er wurde Ende 2019 gegründet - hat mit seinen Mikroprojekten längst über die Grenzen des Salzlandkreises auf sich aufmerksam gemacht. Der Demografiepreis 2020 und der kürzlich gewonnene 2. Platz beim Ernst-Engelbrecht-Greve-Preis 2021 zeugen vom großen Engagement der Schneidlinger. „Hecklingen – Gemeinsam Zukunft gestalten“ ist zudem für den Deutschen Engagementpreis 2021 nominiert und wird in die Landkarte sozialer Innovationen des Kompetenzzentrums Soziale Innovation Sachsen-Anhalts aufgenommen.

Mit 15 Mitgliedern gestartet, hat sich die Zahl verdoppelt. 30 Menschen bringen sich aktiv in den Verein ein. Sie ziehen alle an einem Strang, um die Lebensqualität zu verbessern – für alle Generationen.