1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. 1,1 Millionen Euro für Flüchtlingsunterkünfte

Kreistagsbeschluss 1,1 Millionen Euro für Flüchtlingsunterkünfte

Der Stendaler Kreistag beschloss am Donnerstag 1,1 Millionen Euro für "werterhaltende Arbeiten" an Flüchtlingsunterkünften.

Von Egmar Gebert 25.09.2015, 01:01

Stendal l Das Thema Flüchtlinge war das erste, mit dem sich der Kreistag während seiner gestrigen Sitzung befasste. Zu ihm informierte Landrat Carsten Wulfänger (CDU) umfänglich, und zu ihm fasste der Kreistag auch den ersten Beschluss des Abends – einstimmig: Damit ist der Weg frei, 1,1 Millionen Euro in den Haushalt einzustellen, die für werterhaltende Investitionen in den Wohnungen und herzurichtenden Unterkünften für Flüchtlinge im Landkreis benötigt werden. Wulfänger begründete das damit, dass die Unterkünfte, die der Landkreis zum Teil auch anmieten wird, in unterschiedlichem Zustand sind. Wichtig war ihm hervorzuheben, dass dies nicht zu Lasten anderer Investitionen im Kreis geht. Das Geld wird im Rahmen des Finanzausgleichsgesetzes vom Land zur Verfügung gestellt. Unter dem Strich sollen damit 775 Unterkunftsplätze in Stendal, Osterburg, Arneburg und Tangerhütte bezugsfertig gemacht werden.

Derzeit leben im Landkreis 986 Asylbewerber, die Ankunft weiterer 59 Flüchtlinge kündigte Wulfänger für den heutigen Freitag an. Insgesamt werde sich die Zahl auf 1300 erhöhen, mindestens. Rund 50 Flüchtlinge jede Woche aufzunehmen, das sei eine Herausforderung, sagte Wulfänger, der an späterer Stelle zum gesamten Komplex der Aufnahme, Unterbringung, Versorgung und gesundheitlichen Betreuung der Flüchtlinge resümierte: „Die Lage ist schwierig, aber beherrschbar. Und, was mir auch wichtig ist zu sagen: Die Ordnung im Landkreis ist nach wie vor gewährleistet.“

Generell geht der Stendaler Landrat davon aus, dass alles an Aufwendungen, die der Landkreis in diesem Zusammenhang leisten muss und wird, vom Land übernommen wird. „Um es ganz klar zu sagen: Ich will eine hundertprozentige Erstattung vom Land, denn das können wir nicht leisten.“ Diese Klarheit will der Landrat auch, weil bisher noch kein Geld „in nennenswertem Umfang“ geflossen sei. „8600 Euro pro Asylbewerber sollen es sein, die das Land uns zur Verfügung stellt. Ob das auskömmlich ist, kann ich ihnen jetzt noch nicht sagen. Aber es wird spannend. Wir reden hier immerhin über Eurobeträge in Millionenhöhe.“