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THW-Ortsverband Starke Truppe sucht neue Helden

Rund 30 Mitglieder hat der Stendaler Ortsverband des THW. Es könnten allerdings durchaus ein paar mehr sein.

Von Egmar Gebert 26.09.2015, 01:01

Stendal l Gesehen hat die blauen Spezialfahrzeuge mit drei weißen Buchstaben T, H und W auf der Motorhaube wohl jeder schon einmal. Meist an Orten, an denen Hilfe gebraucht wurde, oder auf dem Weg dorthin. In Situationen, in die sich niemand freiwillig begeben würde. Es sind die Fahrzeuge, ist die Technik des Technischen Hilfswerks.

In Stendal sind es rund 30 Männer und Frauen, die das THW auf ihrer Einsatzkleidung tragen – weiß auf blauem Grund – und die ihre ebenso gekennzeichnete Technik beherrschen, sie und sich selbst überall dort einsetzen, wo sie gebraucht werden. 30 Männer und Frauen, die dafür ausgebildet wurden, ausschließlich in ihrer Freizeit. Danach entschieden sie sich, in welchem Glied der THW-Kette sie sich am sinnvollsten einbringen können und ließen sich daraufhin immer weiter ausbilden. Handgriffe und Szenarien werden immer wieder trainiert, die im Einsatzfall schnell und fast schon automatisiert ablaufen müssen. THW-Helfer nennen sie sich ganz unspektakulär. Eine Truppe, in der er sich auf jeden Einzelnen voll verlassen kann, charakterisiert sie deren Chef, Norman Gelbke. Falls es dafür eines Beweises bedurfte, haben ihn die Männer und Frauen vom Stendaler THW zum Beispiel während des Juni-Hochwassers 2013 geliefert.

Der gelernte Kfz-Mechaniker und -Meister Norman Gelbke selbst fand vor sieben Jahren zum THW-Ortsverband. Nicht, dass er ohnedies an einem Überschuss an Freizeit „gelitten“ hätte. Aber so ein bisschen was für die Allgemeinheit tun, ist ja nicht verkehrt, dachte er.

Wer ähnlich denkt und ernsthaft interessiert ist – Gelbke: „50 Prozent Motivatioin sollte man schon mitbringen“ –, ist am 17. Oktober gern gesehener Gast auf dem THW-Gelände am südwestlichen Stadtrand von Stendal. Gardelegener Straße 120, so die Adresse, die den Besucher eine Stichstraße entlang, vorbei an den DDR-typischen Militärbauten des ehemaligen „Grenzkommandos Nord“ führt.

Am Ende dieser Straße ein eingezäuntes Grundstück, darauf ein zweigeschossiges Gebäude, weiß mit großen blauen Garagentoren, die sich am 17. Oktober von 9 bis 16 Uhr für alle öffnen, die sich für eine Mitarbeit beim THW erwärmen könnten. Offen wie die Tore werden dann auch die THW-Mitglieder für alle Fragen sein, die sich um ihre ehrenamtliche Tätigkeit drehen. Sie werden Fahrzeuge und Technik erklären, die man an diesem Tag auch schon mal selbst in die Hand nehmen darf. Sie werden von ihrer Ausbildung zum THW-Helfer, zur -Helferin berichten, erklären, was ein Mitglied der Bergungsgruppe oder eines der Fachgruppe Wassergefahren beherrschen muss. Ein Rundumschlag in Sachen THW, der je nach Interesse auch sehr speziell sein und ins Detail gehen kann. Das bietet der Stendaler THW-Ortsverband seinen Gästen am Sonnabend, 17. Oktober.

Was er von seinen Gästen erwarte: Ernsthaftes Interesse und ein Mindestalter von 17 Jahren, denn mit diesem Alter kann Mann, kann Frau als „Anwärter/in“ in die THW-Ausbildung einsteigen, mit 18 Jahren als THW-Helfer eingesetzt werden. Wer bereits berufliche und Lebenserfahrung einbringen kann – gut. Bedingung, um THW-Helfer zu werden, ist das nicht. das, was an Kenntnissen und Ferigtkeiten gebraucht wird, vermittelt die Ausbildung. Sechs bis neun Monate dauert sie.

Wer vorab schon mehr erfahren möchte oder Fragen zum THW loswerden möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Die erste: In Stendal werden an mehreren Stelen nicht zu übersehende Plakate hängen. Auch auf ihnen dominieren die Farben Blau und Weiß. Beeindruckende Fotos, kurz und knackig kommentiert. Zum Beispiel eine Szene, die THW-Helfer im Einsatz zeigt, dazu die Worte „Helden gesucht“ oder ein Mann in THW-Kleidung mit Stift und Zettel in der Hand in einer Trümmerlandschaft, drüber steht: Katastrophenmanager. Eindrucksvoll auch das Plakat mit der THW-Helferin darauf, die einen Erste-Hilfe-Koffer trägt, die „Handtasche für alle Fälle“. Treffender kann man nicht beschreiben, was THW ist. Neben dem darunter stehenden Termin und der Einladung zum Stendaler THW-Tag ist ein QR-Code aufgedruckt, der direkt zur Homepage des Stendaler THW führt.

Die zweite Variante, sich vorab zu informieren, wäre ein Anruf bei Norman Gelbke, der unter 0177/258 90 70 erreichbar ist.