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Lichttage Die Marienkirche in Farbe und Musik

Sonnabendabend werden in der Marienkirche die ersten Stendaler Lichttage eröffnet.

Von Donald Lyko 09.10.2015, 20:12

Stendal l Wenn Herbert Cybulska durch die Marienkirche geht, kommt er ins Schwärmen. „Der Raum ist eine solche Augenweide. Sobald man die Augen aufmacht, entdeckt man neue Dinge“, sagt der renommierte Lichtkünstler, den die Kaschade-Stiftung für die ersten Stendaler Lichttage als künstlerischen Leiter gewonnen hat. Das, was in der Marienkirche entdeckt werden kann, steht in den kommenden Tagen im Mittelpunkt. „Die Details werden mit Licht herausgelöst aus den gewohnten Sehbereichen“, erklärt Herbert Cybulska. Es gehe nicht um Effekte, „der Einsatz einer jeden Farbe hat einen Grund“. Und weil die Kirche während der Lichttage nicht aussehen soll wie „eine Rock‘n‘Roll-Bühne“, sind die Leuchten und Scheinwerfer dezent platziert. Seit Mittwoch ist der Lichtgestalter gemeinsam mit Martin Kurz, der das Licht programmiert und mit dem Herbert Cybulska seit 16 bei Projekten zusammenarbeitet, bei den Vorbereitungen.

Bei der Inszenierung, die am Sonnabendabend ihre Premiere hat, aber auch bei der Abschlussveranstaltung in der Marienkirche ist das Licht die ein Hälfte, die andere ist die Musik von Sebastian Studnitzky. In einer Art Drehbuch hat Herbert Cybulska seine Ideen als Zeichnungen zusammengestellt und die Entwürfe dem Komponisten zugeschickt. Fast täglich gab es einen Austausch, darüber zum Beispiel, welches Instrument für welches Lichtbild angemessen ist.

„Wir arbeiten beide an den selben Themen, aber mit unterschiedlichen Mitteln“, erklärt der Lichtkünstler aus Frankfurt am Main. Was bei der Probe dann zusammenkommt, ist die zeitliche Abstimmung. Bei der etwa 15 bis 20 Minuten dauernden Aufführung, die am Abend wiederholt wird, gibt es feste Kompositionsteile sowie improvisierte Solo- und Duettelemente.

Während die Gäste die Eröffnungsinszenierung wohl eher im Sitzen verfolgen, kann sich Herbert Cybulska für die kommenden Abende gut vorstellen, dass die Zuschauer während der Darbietung durch die Kirche laufen.