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Hochwasserschäden Bis 2017 soll die Flut Geschichte sein

Bis zum Frühjahr 2017 sollen alle Schäden, die das Sommerhochwasser 2013 im Landkreis Stendal anrichtete, beseitigt sein.

Von Egmar Gebert 20.10.2015, 01:01

Stendal l Die gute Nachricht: Knapp 18 Millionen Euro standen dem Landkreis bis zu diesem Jahr zur Verfügung, um Schäden an Straßen und Brücken zu beseitigen, die durch das Hochwasser im Sommer 2013 oder in dessen Folge entstanden. Und weiter: Zwölf der 19 diesbezüglichen Bauvorhaben des Landkreises sind fertig gestellt, Straßen und Brücken also repariert beziehungsweise erneuert, die anderen in Arbeit.

Die wenn nicht schlechte, so doch etwas betrübliche Nachricht: Nicht alles, was sich der Landkreis vorgenommen hatte und in Auftrag gab, läuft planmäßig. Konkret: Die Brücke über den Tanger zwischen Demker und Weißewarte, die durch das in die Tangerniederung flutende Wasser unterspült, dadurch im Brückenkörper gerissen war und erneuert werden muss, wird bis zum Ende dieses Jahres nicht fertig. Thomas Müller, Chef des kreislichen Straßenbauamtes, nennt „technische Schwierigkeiten“ als Grund. Derzeit liefen die Arbeiten an der Schalung, in welche die neue Betonbrücke gegossen werden soll. Das soll eventuell noch im Oktober, spätestens im November geschehen. Danach müsse die Konstruktion allerdings erst einmal aushärten, bevor sie abgedichtet werden und dann die Straße darauf sowie die Seitenbereiche (Kappen) gebaut werden können. Müller rechnet mit der Fertigstellung im Frühjahr 2016. „Das kann aber auch April oder Mai werden, je nachdem wie hart der Winter wird“, schränkt der Straßenbauamtsleiter ein.

Planmäßig hingegen läuft der Bau der neuen Brücke bei Kabelitz. Neu gebaut ist inzwischen auch die Brücke über den Tauben Aland bei Wendemark.

Die dafür benötigten 400 000 Euro kamen jedoch nicht aus dem Hochwasserprogramm des Landes, sondern aus dem 2014er Haushaltsplan des Landkreises. Und im Entwurf des kreislichen Haushaltsplans für 2016 stehen bereits jetzt 465 000 Euro, um damit die Brücke über den Tauben Aland bei Lichterfelde zu erneuern.

Neue Straßenabschnitte, auf denen der Verkehr dank Hochwasserschadensbeseitigung inzwischen wieder rollt, gibt es zum Beispiel zwischen dem Abzweig der B 188 nach Kabelitz und dem Ort, in Neukamern, in Weißewarte und auf der daran anschließenden Strecke in Richtung Demker, zwischen Schollene und Ferchels, in Fischbeck und auf der Strecke nach Kabelitz sowie zwischen Klietz und Mahlitz.

Die umfangreichsten Investitionen mit jeweils mehr als 1,6 Millionen Euro flossen in den Straßenneubau zwischen Schelldorf und Buch (drei Kilometer), zwischen der B 188 und dem Abzweig Hohengöhren (6,7 Kilometer) sowie zwischen Klietz und Mahlitz (4,8 Kilometer). Wobei die letztgenannte Straße nicht direkt vom Hochwasser betroffen war, sondern als Umleitungsstrecke zu den viel befahrenen gehörte, und darum eine neue Asphaltdecke brauchte. Ähnlich sieht es mit den sechs Kilometern um das Hochwassergebiet herumführenden Straßen zwischen dem Abzweig der L 30 nach Klein Schwarzlosen, durch das Dorf, weiter bis Schönwalde und hinter diesem Ort bis zur Auffahrt auf die L 53 aus. Auch die werden erneuert – derzeit in Klein Schwarzlosen. Die beiden noch ausstehenden Abschnitte zwischen Klein Schwarzlosen und Schönwalde sowie vom Ortsausgang Schönwalde bis zur B 53 sollen im kommenden Jahr gebaut werden.

2016 werden auch der zweite Teil der Wuster Ortsdurchfahrt, die Straße von Demker bis hinauf zum Bahnhof Demker und die Straße zwischen Tangermünde und Hämerten neugebaut – alles als Beseitigung von Hochwasserschäden anerkannt und damit vom Land gefördert. Noch einmal 4,5 Millionen Euro und damit insgesamt 22,5 Millionen Euro werden das Sommerhochwasser 2013 und seine Folgeschäden allein für die Wiederherstellung von Straßen und Brücken im Kreis Stendal gekostet haben, wenn dieses Thema 2017 abgehakt ist.

Das Thema Straßen- und Brückensanierung ist damit für den Landkreis allerdings noch nicht vom Tisch. In seiner mittelfristigen Planung will der Landkreis bis zum Jahr 2019 weitere zehn Millionen Euro in seine Straßen investieren. Davon im kommenden Jahr unter anderem in die Sanierung des dritten Abschnitts der Zufahrt zum Industrie- und Gewerbepark Altmark (IGPA), wofür allein schon eine Million Euro veranschlagt ist.