1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Vakante Pfarrstellen bleiben Hauptsorge

Kreis-Synode Vakante Pfarrstellen bleiben Hauptsorge

Auf der Herbstsynode des Kirchenkreises Stendal wurde über einen knapp acht Millionen Euro umfassenden Etat und über Personalien abgestimmt.

Von Nora Knappe 09.11.2015, 00:01

Tangermünde/Stendal l Auf den Synode-Tagungen des Evangelischen Kirchenkreises Stendal geht es stets nicht nur um Abstimmungen über Haushalt und Personalien, sondern stets auch um aktuelle Themen. Beides ist nicht immer voneinander zu trennen oder bedingt sich gegenseitig. So war bei der Herbstsynode am Sonnabend in Tangermünde vor der Abstimmung über das Zahlenwerk des Kirchenkreises zunächst die Erklärung einer zu schaffenden Stelle notwendig.

Für zweieinhalb Jahre befristet soll im Kirchenkreis eine Projektstelle für Vertretungsdienste eingerichtet werden. Zu 75 Prozent handelt es sich um die Vertretung bei Vakanzen, Krankheit, Urlaub und zu 25 Prozent um den Einsatz in Cobbel/Grieben, Tangerhütte und Lüderitz, wo es künftig keine drei vollen Pfarrstellen mehr geben wird, man aber noch nach einer neuen Struktur suche. Zur Überbrückung, und bis zu seinem Ruhestand in zweieinhalb Jahren, wolle Pfarrer Johannes Seidenberg aus Seehausen diese Stelle ausfüllen. Er würde dann zudem in Bismark die Vertretung für den erkrankten Stefan Kemper-Kohlhase übernehmen.

Bismark ist neben Arendsee, Klein Schwechten und Jerichow einer von vier Pfarrbereichen, die derzeit unbesetzt sind. Für Jerichow gebe es schon einen Bewerber, Arendsee sei jedoch das Sorgenkind und am längsten unbesetzt. „Wir haben so viele Vakanzen, dass es die Pfarrer langsam überfordert“, verdeutlichte Präses Barbara Synder die Lage.

Die anwesenden 41 Synodalen stimmten mehrheitlich für die Einrichtung dieser vorübergehenden Stelle. Die sich anschließende Abstimmung über den rund acht Millionen Euro umfassenden Haushalt des Kirchenkreises Stendal (siehe Infokasten) erfolgte gänzlich einstimmig. Nicht ganz so eindeutig, aber dennoch deutlich ging die Wahl des zweiten Stellvertreters des Superintendenten aus: Gewählt wurde Dorit Lau-Stöber.

Die Synodetagung fand im vor zwei Jahren restaurierten Christophorus-Haus in Tangermünde statt. Mit Bezug auf einen Architekturpreis, für den das Haus jüngst nominiert war, sagte Tangermündes Pfarrer Jürgen Weinert: „Sie sitzen heute in einer lobenden Anerkennung.“

Die Synoden (griechisch: Versammlung) sind quasi Parlamente der kirchlichen Selbstverwaltung. Im Evangelischen Kirchenkreis Stendal (mit den Regionen Stendal, Osterburg, Seehausen, Bismark, Jerichow-Tangermünde) tagt die Synode, die sich aus Pfarrern und Laien zusammensetzt, zweimal jährlich und vertritt damit die Interessen von rund 24.000 evangelischen Christen. Zwischen ihren Zusammenkünften wird der Kirchenkreis durch den Kreiskirchenrat geleitet, dessen Vorsitzender Superintendent Michael Kleemann ist.