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Platzmangel 23 Kinder warten auf Kita-Plätze

Noch immer gibt es in Tangermünde Eltern, die auf einen Kita-Platz für ihr Kind warten. 23 Plätze fehlen der Kommune aktuell.

Von Anke Hoffmeister 15.11.2015, 00:01

Tangermünde l Vor gut einem Jahr eröffnete in Regie des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD) Billberge in der Langen Straße eine weitere Einrichtung, in der Kinder betreut werden können. Zwei Tagespflegestellen sind hier entstanden. Die zehn Plätze sind ausgelastet. Trotz Sondervereinbarungen zwischen Kommune und Landkreis für die Auslastung der beiden großen Johanniter-Einrichtungen in der Stadt ist es nach wie vor nicht möglich, allen Eltern einen Platz anzubieten.

„Die längste Warteliste haben wir in der Kita Farbenspiel“, berichtete Amtsleiterin Birgit Herzberg am Montag im Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Sport. 13 Kindergartenkinder würden hier auf einen Platz warten. In der Kita „Kleine Ritter“ würden drei Krippenkinder Schlange stehen. Die Tagespflegestellen des CJD hätten fünf Anfragen und das „Blauland“ in der Augustastraße zwei.

Außerdem machte die Amtsleiterin die Ausschussmitglieder mit dem Fakt vertraut, dass Tangermünde für weitere 46 Kinder eine Umlage an andere Kommunen zahle, weil die Eltern ihre Kinder beispielsweise in Stendal in eine Einrichtung bringen würden.

„Gibt es denn Kinder aus anderen Orten, die bei uns betreut werden?“, lautete eine Frage aus dem Ausschuss. „Zwei oder drei“ wären es bei den „Kleinen Rittern“ und auch in Buch. Doch aufgrund der verschärften Situation gebe es seit mehreren Monaten die Anweisung der Amtsleiterin an die Kita-Leiterinnen, nur noch Kinder aus Tangermünde oder den Ortsteilen aufzunehmen.

Dirk Schulz (Fraktion Die Mitte) wollte wissen, wie verfahren würde, wenn künftig auch Flüchtlingskinder einen Platz bräuchten. Das sei erst dann der Fall, so die Aussage von Birgit Herzberg, wenn deren Asylantrag bewilligt wurde. „Wir suchen nach Alternativen“, erklärte sie weiter. „Was uns helfen würde, wäre eine zusätzliche Kita.“ Doch selbst wenn Tangermünde eine solche bauen wollte, müssten „wir eine langfristige Auslastung vorweisen“. Es sei aber schwierig, angesichts der derzeitigen Lage eine demographische Prognose abzugeben, stellte Stadtrat Michael Siegmund (Freie Stadträte) fest. „Der Zuzug nach Tangermünde ist unheimlich groß. Das ist zwar positiv, aber für uns nicht berechenbar“, gab die Amtsleiterin zu bedenken.

Und dennoch: „Wir sind dran, in mehrere Richtungen zu prüfen, wie eine Lösung aussehen könnte“, sagte Birgit Herzberg, verwies aber nochmals darauf, dass Eltern ihren Anspruch auf Kinderbetreuung an den Landkreis und nicht die Kommune stellen müssen.

Mehrfach im Gespräch war bereits, die Kindertagesstätte in Hämerten zu erweitern. Zunächst sollten Container die Lösung sein und zusätzlich Platz bieten. Container gibt es mittlerweile aufgrund des Flüchtlingszuzugs nur noch mit mehrmonatiger Wartezeit.