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Landtagskandidat In der Heimatregion zu Hause

CDU-Direktkandidat Detlef Radke ist bereits dreimal in den Landtag gewählt worden.

Von Birgit Schulze 24.02.2016, 19:28

Weißewarte l Er spricht nicht von einem Heimatort, sondern von Heimatregion und das sei die ganze Altmark samt ostelbischem Raum. „Wo man sich zu Hause fühlt, da setzt man sich auch ein“, sagt Detlef Radke. Der 59-jährige gebürtige Tangerhütter ist seit 1995 Ortsbürgermeister seines Wohnortes Weißewarte, sitzt seit 1999 für die CDU im Kreistag und seit 2002 im Landtag.

Seine Motivation für den Schritt in die Landespolitik war von Anfang an, „strukturschwache Regionen wie unsere, mit wenig Gewerbe, zu sichern und zu erhalten“. Er habe etwas für die Gemeinden in der Region, für die Kommunalpolitik und vor allem für die Landwirtschaft tun wollen, sagt er. Werte wie christliche Nächstenliebe und Mitgefühl seien für ihn Grund gewesen, seine politische Heimat bei der CDU zu finden.

Das Thema Landwirtschaft liegt dem Bio-Landwirt, der mit Ehefrau Evelin seit 1990 im eigenen Landwirtschaftsbetrieb in der Tangerniederung Brotgetreide erzeugt und eine Mastrinderzucht betreibt, ganz besonders am Herzen. An drei Tagen in der Woche konzentriert er sich ganz auf die Landtagsarbeit, auch an den Wochenenden ist er oft unterwegs, um den Kontakt zu den Menschen in Vereinen und Gruppierungen der Region zu halten. Hinzu kommen Termine für die Gemeinde, die Büroarbeit in Genthin und Sprechstunden vor Ort.

Da funktioniere der heimische Betrieb nur, wenn man sich auf die Familie absolut verlassen könne, sagt Radke. Zur Familie gehören neben Ehefrau Evelin zwei Kinder und inzwischen auch ein Enkel. Mit seiner Frau unternimmt er gerne mal Radtouren in die Region und natürlich ist er auch ausgesprochen gern im Wildpark seines Ortes anzutreffen.

Und wer glaubt, so ein Bio-Bauer müsste doch am liebsten ein ordentliches Steak verdrücken, der wird eines Besseren belehrt: Beim Essen entscheidet sich Detlef Radke heute „liebend gern für Gemüse“, das sei insbesondere der Gesundheit geschuldet, erläutert er. „Einem schönen Schnitzel gegenüber bin ich aber trotzdem nicht abgeneigt“, erzählt er schmunzelnd.

In den vergangenen Jahren sei es gerade im ländlichen Bereich schwieriger geworden, so Radke. Kleine Orte wie Weißewarte haben keinen Zugriff mehr auf finanzielle Mittel, die Einheitsgemeindeeinführung sei zwar prinzipiell gut gedacht, aber doch von vielen Problemen begleitet gewesen, sagt er. „Es schlagen da immer zwei Herzen in meiner Brust – eines für das einzelne Dorf und eines für die Einheitsgemeinde.“

Gerade die finanziellen Probleme der Kommunen sieht er als Schwerpunkt seiner Arbeit an, immerhin ist er Mitglied der Arbeitsgruppe Finanzen im Landtag. „Was mir nicht gefällt ist, dass die Gemeinden so unter Druck geraten sind, das Land hat sich konsolidiert, jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Kommunen auch wieder mehr Luft bekommen.“

Wichtig ist ihm aber auch, den Hochwasserschutz der von den Elbefluten arg gebeutelten Region voranzutreiben – auf beiden Seiten der Elbe –, aber auch für schnelles Internet und den Erhalt kleiner Schulen auf dem Lande einzutreten. „Der ländliche Raum wird zu oft vernachlässigt“, sagt er. Oft ist er eingeladen bei Kleintierzuchtvereinen, Feuerwehrveranstaltungen oder Festen in der Region, dann kommt er mit den Menschen seiner Heimatregion ins Gespräch. „Es ist wichtig, dass Landespolitik auch bei den Menschen vor Ort ankommt. Als Ansprechpartner da zu sein, ist mir immer wichtig gewesen.“

Detlef Radke, der vor der Wende sein Studium zum Agrar-Ingenieur absolvierte und Vorsitzender sowie Abteilungsleiter einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) war, ist seit 2002 dreimal in den Landtag gewählt worden. Wenn er zurückblickt, dann fallen ihm Dorferneuerung, Leader-Projekte und Stark-Fördermittel für die Entwicklung seiner Heimatregion ein.

An manchen Förderbedingungen wie im Fall von „Stark III“ müsse allerdings noch gefeilt werden, sagt der Mann, der immer schon gerne früh aufsteht. Detlef Radke ist übrigens ebenso gern am Strand wie in Wanderschuhen unterwegs, mag sich aber zwischen Rockmusik und Klassik überhaupt nicht entscheiden. „Ich weiß gar nicht, ob man das sagen kann, ich finde rhythmische, deutsche Schlager gut. Ich war kürzlich auf einem Konzert von Helene Fischer und das hat mir richtig gut gefallen.“