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Jobcenter-Jubiläum Fachkräfte gesucht, Helfer sind da

Vor gut zehn Jahren wurde das Jobcenter in Stendal ins Leben gerufen. Eine Ausstellung informiert.

Von Thomas Pusch 18.03.2016, 02:00

Stendal l Wenn eine Behörde wie das Jobcenter einen runden Geburtstag feiert, dann wird das nicht mit einer großen Party begangen. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens lud Geschäftsführerin Marion Emmer stattdessen zu einer Pressekonferenz ein. „Der genaue Tag war im vergangenen Jahr, und wir haben das auch nicht als Jubiläum gesehen, sondern sehen unsere Arbeit als gesetzlichen Auftrag“, sagte sie. Ein wenig bekommen die Besucher aber schon davon mit, wurde doch eine Fotoausstellung eröffnet, die auf den Gängen des Jobcenters in Impressionen und Artikeln die ersten zehn Jahre der Behörde widerspiegelt. Und deren Hauptaufgabe ist nun einmal die Grundsicherung.

Hinter diesem Begriff steckt zunächst die Absicherung von Leistungsempfängern nach dem Sozialgesetzbuch II, umgangssprachlich Hartz IV. Allerdings ist damit der Aufgabenbereich der von der Agentur für Arbeit und dem Landkreis Stendal gebildeten Konstrukt, das zunächst bis 2010 unter dem Namen Arge (Arbeitsgemeinschaft SGB II) firmierte, noch nicht erschöpft. Dazu gehören auch die Beratung, Förderung und Integration auf den Arbeitsmarkt. Drei Projekte wurden im Rahmen des Pressegesprächs vorgestellt.

Emmer warf auch einen Blick auf den Arbeitsmarkt. So präsentierte sie einen Rückgang in der Grundsicherung im Vergleich zum vergangenen Jahr. Waren es im Januar 2015 noch 9010 Bedarfsgemeinschaften mit 11 765 Leistungsberechtigten, registrierte das Jobcenter im Januar dieses Jahres 8579 Bedarfsgemeinschaften mit 11 078 Leistungsberechtigten. Die Probleme, mit denen das Jobcenter zu kämpfen hat, machte sie anhand einer anderen Grafik deutlich. Sie zeigte, dass von den arbeitslosen Bewerbern nur 39 Prozent Fachkräfte sind, während 64 Prozent der offenen Stellen auf Fachkräfte ausgerichtet sind. Umgekehrt ist das Verhältnis bei den Helfern: 57 Prozent der Bewerber suchen Hilfstätigkeiten, nur 18 Prozent werden gesucht.