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Messe Leipzig Im Labyrinth der Bücher

Für die Stendaler Buchhändlerinnen ist der Besuch der Leipziger Buchmesse ein Muss: wenig Zeit, aber viele Eindrücke.

Von Nora Knappe 21.03.2016, 17:33

Stendal l Klar, die Bücher stehen im Mittelpunkt. Aber wenn Susanne Malzahn durch die Hallen der Leipziger Buchmesse streift, tut sie das auch mit Blick auf das Drumherum. Bibliophile Dekoration, Bücherpräsentation, Lesesitzmöbel... all das interessiert die Inhaberin der Stendaler Buchhandlung Genz ebenfalls. Und der Besuch der Leipziger Buchmesse ist für sie ein Muss. „Es ist ja nicht nur interessant zu sehen, was es alles an Neuheiten gibt“, sagt sie im Volksstimme-Gespräch, „sondern für uns als Buchhandlung ist es auch wichtig, präsent zu sein und mit den Verlagsvertretern ins Gespräch zu kommen.“

Dass da ein Tag bei Weitem nicht ausreicht, bedauert sie. Aber mehr ist nicht drin – schließlich kann sie ja den Buchladen in Stendal derweil nicht zumachen. Und so waren Susanne Malzahn und zwei ihrer Kolleginnen eben am Sonntag auf der Messe – zu der samt Literaturfestival „Leipzig liest“ am Ende insgesamt rund 260  000 Gäste kamen.

Während Susanne Malzahn vorwiegend „Neuheiten und besondere Bücher, auch Kunstverlage“ im Blick hatte, zog es ihre Kollegin Hannelore Hünemörder magnetisch in die skandinavische Abteilung – vor allem der Krimis wegen. „Das ist ihre Welt, da kennt sie die Leute schon und wird mit Handschlag begrüßt“, berichet ihre Chefin erfreut. Mit Spezialinteresse ging auch Sabine Krämer auf die Messe: Sie ist in der Buchhandlung Genz die Manga-Expertin – eine Branche, die sich einer wachsenden Leserschaft erfreut und darum auch auf der Leipziger Buchmesse mittlerweile eine eigene Halle hat.

Für Lesungen hatten die Genz-Mitarbeiterinnen diesmal keine Zeit, auch zufällige Treffen mit Autoren – wie voriges Jahr zum Beispiel mit Giulia Enders und Simon Becket – gab es nicht.

Da hatte Annette Mäcker von der Stendaler Winckelmann-Buchhandlung am Sonnabend etwas mehr Glück. Wenngleich es Zufälle waren, ist sie begeistert von den Kurzbegegnungen mit Sarah Kuttner, Rolf Zuckowski und Sebastian Fitzek. „Und ich habe den alten Lada aus ‚Tschick‘ fotografiert“, erzählt sie heiter. Annette Mäcker fährt jedes Jahr zur Leipziger Buchmesse: „Es ist einfach wichtig, da zu sein, und man lernt dabei auch mal Verlage und Publikationen kennen, die man sonst vielleicht nicht so im Blick hat.“

Trotz der Fülle an Eindrücken und des atemberaubenden Bücherangebots ist es auch für Susanne Malzahn und ihre Kolleginnen ein schöner Tag gewesen: „Es ist toll, wie gut die Buchmesse angenommen wird, was ja zeigt, dass das gedruckte Buch eine hohe Wertschätzung erfährt.“ Gerade in der Kinderbuchabteilung habe man das deutlich gesehen. „Das klassische Bilderbuch ist nach wie vor beliebt.“ Viele junge Eltern mit ihren Kindern seien dort gewesen. „Das Vorlesen sollten Eltern unbedingt beibehalten“, findet Malzahn, „das ist ja gleichzeitig auch Kuschelzeit.“