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Oster-Cruising Mit 260 Sachen über die Piste

Zum fünften Mal fand am Sonntag das „Ostercruising“ auf dem Borsteler Flugplatz statt.

Von Egmar Gebert 29.03.2016, 01:01

Stendal l Mehr als 2000 Fans schneller Autos und Motorräder machten sich am Sonntag aus allen Himmelsrichtungen auf nach Stendal, um beim „Ostercruising“ auf dem Borsteler Flugplatz dabei zu sein. Doch bevor sie mit ihren getunten Autos und Motorrädern auf der Viertelmeile Gas geben konnten, durften sie sich im Staufahren üben. Zu groß war der Andrang, als dass es ohne Rückstau auf der Zufahrt zum Flugplatz gegangen wäre. Für die Fans des Cruisings kein Problem, sie ließen es ruhig angehen.

„Geheizt“ wurde anschließend nur auf der Betonpiste des Flugplatzes. 402 Meter, eine Viertelmeile, ist die Strecke lang, auf der die Fahrer ihre leistungsmäßig aufgerüsteten, fahrbaren Untersätze bis zum Anschlag beschleunigen. Erste Tests dessen, was das Basteln und Schrauben an den Fahrzeugen in den vergangenen Wintermonaten gebracht hat. Auch für Tobias, Maik und Robert aus Boizenburg. Mit einem Toyota GT 86 (Spitze 250 km/h) und einem Subaru Impreza, der bis zu 300 Sachen schnell werden kann, sind sie gekommen, stehen geduldig in der Schlange der Starter, während es vorn schon gewaltig zur Sache geht.

Ein Selbstbaumotorrad heult auf. Die Startanlage schaltet auf Grün, das Bike scheint über die Piste zu fliegen. 253 km/h werden gemessen. „Das ist schon im oberen Bereich“, kommentiert Pierre. Aus Cottbus ist der junge Mann angereist. Als Eventfotograf steht er bei nahezu jedem Rennen in der Region an der Piste. Ins Netz stellt er die Fotos anschließend, zumindest die Maschinen, die in weniger als zehn Sekunden auf mehr als 100 km/h beschleunigen. Für den Sieger dieser ersten Testfahrten der Saison kein Problem. Es ist ein auf Turbo umgebauter Audi 80 mit 267 km/h, wie am Abend von Marco Thillmann vom Hamburger Veranstaltungsteam zu erfahren ist. Zum fünften Mal sorgen sie für dieses Spektakel vor den Toren Stendals. Immer zu Ostern und dank der guten Bedingungen, die ihnen hier geboten werden, auch zu Ostern 2017 wieder, versichert Thillmann. Geboten wird auch die Möglichkeit, sein Auto kräftig driften zu lassen. „Das ist die schönste Art, um die Kurve zu kommen“, bringt es Marc Müller-Klönne auf den Punkt, Profi in diesem speziellen Motorsport und nach Stendal gekommen, um sich auf die im Mai anstehenden ersten Meisterschaftsläufe vorzubereiten. „Man bewegt den Wagen im Grenzbereich. Das ist der Reiz beim Driften.“

Es geht aber auch gemütlicher, zum Beispiel beim Bummeln über den Ausstellungsbereich des Cruising-Events. Hier, in der „Show & Shine-Area“, stehen die getunten und liebevoll aufgemotzen Autos der Mortorfans. Gucken, fachsimpeln und fotografieren. Am Ende des Tages gibt es Urkunden für die gelungensten „Kreationen“. Auf eine solche hofft auch Marco Wartig aus Berlin für seinen Mazda 3.

Seit zwei Jahren bastelt er an dem Wagen, hat rund 15 000 Euro und ungezählte Stunden investiert und noch ein paar Ideen für die kommenden zwei Basteljahre. „Es ist eben mein Hobby“, sagt er lächelnd. Hobby, wie für die meisten Fahrer und Aussteller beim Oster- cruisen 2016 in Stendal. Sicher nichts für jedermann, aber durchaus sehens- und einen, wenn auch etwas anderen, Osterausflug wert.