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Kinderbetreuung Die Umwelt spielend leicht erklärt

Das Garten-Umweltbildungsmobil steuerte Dienstagmorgen die Kita „Nordspatzen“ in Stendal an.

Von Carolin Thöne 30.03.2016, 23:01

Stendal l „Das riecht aber gut!“, rief eines der Kinder, während es am Zitronenthymian roch, der neben vielen anderen frischen Kräutern auf dem Tisch verteilt lag. Rund 14 Kinder, zwischen drei uns sechs Jahren, der Kita „Nordspatzen“ in Stendal freuten sich am Dienstagmorgen über den Besuch des Garten-Umweltbildungsmobils „G-Ubimo“. Aufgeteilt in zwei Gruppen sollten die Kinder die Natur etwas besser kennenlernen. So kümmerte sich Erzieher Tobias Bünning-Kurth (34) um die spielerische Lernmethode: Aus Ästen, Moos, Tannenzapfen und Blättern legten die Kinder tolle Figuren, z.B. einen Osterhasen oder einen Baum. „Es ist toll wie kreativ die Kinder sind“, sagte Bünning-Kurth anschließend.

Auf der anderen Seite des Raumes setzte sich die „G-Ubimo“-Gartenbauingeneurin, Sybille Meyer (50), mit den Kindern an einen Tisch. Neben vielen verschiedenen Kräutern, an denen die Kinder schnuppern durften, hatte Meyer auch verschiedene Samen, Getreidesorten und Körner dabei. „Das fühlt sich wie eine weiche Feder an“, sagte eines der Kinder erstaunt, als es über die Getreidepflanzen streichelte. Auch mit einigen der Körner waren die Kinder bereits vertraut. „Aus Sonnenblumenkernen haben wir im Winter Vogelfutter gemacht“, erinnerten sie sich. Neben dem Riechen und Tasten durften die Kinder aber auch Naschen: Möhren und Kohlrabi mit Kräuterquark und Äpfel mit Vanillequark.

„Wir wollen den Kindern zeigen, dass Nahrungsmittel nicht nur aus den Supermärkten, sondern auch aus unseren Gärten kommen“, erzählte Meyer und fügte hinzu: „Wir geben aber auch den Erziehern Tipps, welche Gemüsesorten sich leicht anbauen lassen und wie ein Beet das ganze Jahr über gepflegt werden kann.“

Die Kita „Nordspatzen“ verfügt bereits über ein Beet, dessen Gemüse auch zum Kochen verwendet wird. „So können die Kinder sehen, was man aus dem selbst angebautem Obst und Gemüse alles machen kann. Im Frühling sammeln wir Holunderblüten und machen daraus zum Beispiel einen Saft oder Gelee“, schwärmte Erzieherin Doreen Hemtschel (47), sagte aber auch: „Wir freuen uns trotzdem immer über neue Tipps und Tricks, zum Beispiel wie man einen Blumentopf aus
Zeitungspapier macht.“Die Idee des G-Ubimo erhielt im Jahr 2015 einen Umweltpreis der Stiftung Umwelt-, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachen-Anhalt und damit auch finanzielle Unterstützung für Besuche und kostenfreie Beratung in Kindertageseinrichtungen der Altmark. „Wir wollen das Interesse der Kinder für die Natur wecken“, erklärte Meyer. Ob und wie lange das G-Ubimo noch Kindertageseinrichtungen der Altmark ansteuern kann ist jedoch unklar. „Das ist abhängig von den Fördergeldern, die das G-Ubimo bekommt“, erklärte Meyer.