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Katastrophenschutz Moderne Kommunikation im Einsatz

Seit Freitag sind ein neuer Einsatzleitwagen für den Katastrophenschutz und ein mobiler Kühlanhänger offiziell im Einsatz.

Von Donald Lyko 02.04.2016, 03:00

Stendal l Hochwassereinsätze wie im Jahr 2013, mehrere hundert Asylbewerber, für die im September vergangenen Jahres innerhalb weniger Stunden in der Kaserne Klietz eine Unterkunft und die Versorgung organisiert werden musste, Großbrände – auch im Landkreis Stendal gibt es Situationen, in denen eine Vielzahl von Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helfern koordiniert werden müssen. Und die, die diese Führung übernehmen, sollen dafür auch entsprechend ausgerüstet werden. Darum freute sich Landrat Carsten Wulfänger (CDU) am Freitagvormittag, dass er einen neuen Einsatzleitwagen, kurz ELW, an den Regionalverband Altmark der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH)übergeben konnte. Denn die JUH stellt im Landkreis Stendal den Fachdienst Betreuung im Katastrophenschutz personell und fachlich sicher – mit ehrenamtlichen Helfern.

Finanziert wurde der Mercedes Sprinter, der ein kleines Büro auf Rädern ist, zu hundert Prozent vom Land Sachsen-Anhalt. Das hat insgesamt zwölf dieser Einsatzleitwagen beschafft und bereits Anfang März an der Landesfeuerwehrschule in Heyrothsberge an die Landkreise und kreisfreien Städte übergeben. Insgesamt wurden für die Fahrzeuge rund 1,3 Millionen Euro vom Innenministerium investiert.

Der Einsatzleitwagen ist mit modernster Funktechnik sowie mit Sondersignal- und Lautsprechertechnik ausgerüstet, um die Kommunikation für die Einsatzführung sicherzustellen. An Bord gibt es zudem ein Faxgerät, ein Telefon (unter anderem als Verbindung zur Rettungsleitstelle), Erste-Hilfe-Ausrüstung, Winterset, Lampen und Verkehrskegel zum Absperren. „Damit ist das neue Fahrzeug moderner ausgerüstet als das bisherige“, sagte der Landrat. Der alte ELW, Baujahr 1992, wurde aber noch nicht ausgemustert. Es wird derzeit unter anderem genutzt, um Flüchtlinge zu fahren.

Das neue Führungsfahrzeug kann im Katatastrophenschutz, bei sogenannten Großschadenslagen (Evakuierungen, Bombendrohungen und anderem), aber auch bei Veranstaltungen eingesetzt werden. Neben dem Fahrer wird es in der Regel mit ein bis zwei Führungskräften besetzt werden, je nach Lage auch mehr.

Bevor Alexander Mikulla, Fachbereichsleiter Einsatzdienst beim JUH-Regionalverband, die Schlüssel für den Sprinter entgegennahm, bestätigte Hubertus Graf von der Schulenburg, ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Johanniter-Landesverband Sachsen-Anhalt-Thüringen, dass der Katastrophenschutz innerhalb der Johanniter „eine große Rolle spielt“ und dass mit dieser Aufgabe das Ehrenamt gefördert werde. Die Anschaffung des neuen Fahrzeuges sei daher „eine tolle Sache“.

Übergeben wurde gestern außerdem ein mobiler Kühlanhänger für die Logistik der Katastrophenschutzeinheit. Diesen hat der Landkreis gekauft (9000 Euro). Der Anhänger, der jetzt noch mit Regalen ausgestattet werden soll, kann auf bis zu minus zwei Grad Celsius heruntergekühlt werden. Platz ist für Lebensmittel zur Versorgung von zirka 500 Personen mit drei Mahlzeiten pro Tag. Der Kühlwagen wird künftig bei Großeinsätzen seinen Platz bei der Feldküche finden.