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Resolution Altmark besteht auf „Hosenträger“

Die Kreistage von Salzwedel und Stendal sollen eine Resolution für Bundesstraßen-Verbinder zwischen den Autobahnen 39 und 14n beschließen.

Von Egmar Gebert 16.04.2016, 01:01

Stendal l Es gehe darum, weiterhin Druck aufzubauen, „damit wir nicht in Vergessenheit geraten“, sagte Landrat Carsten Wulfänger (CDU) während der Sitzung des Kreisausschusses am Donnerstag.

Es geht um Druck, den beide Altmarkkreise gemeinsam gegenüber dem Bundesverkehrsministerium machen wollen. Und es geht um die Bundesstraße B 190n, die als dreispurig ausgebaute Querspange zwischen der neu zu bauenden A-14-Nordverlängerung (A 14n) und der westlich von Salzwedel geplanten Autobahn A 39 gebaut werden sollte.

Diese Querspange war, besser gesagt: ist Teil des Kompromisses, auf den sich die Anrainer-Länder einigten, als vor 15 Jahren heftig und kontrovers darüber diskutiert wurde, welche Trasse die Verlängerung der A 14 in Richtung Norden nehmen sollte. Weil sie nicht über Salzwedel oder in der Nähe der Jeetze-Stadt verlaufen sollte, sie also nicht an die A 14n angebunden sein würde, wurde die „Hosenträger-Variante“ erdacht.

Links der Altmark die geplante A 39 von Wolfsburg nach Lüneburg/Hamburg, parallel dazu rechts, durch den Landkreis Stendal führend, die A14n und als Querspange, Salzwedel an beide Autobahnen anbindend, die Ost-West-Verlängerung der Bundesstraße 190, die B 190n (siehe oben stehende Grafik). So sah das vom Bund mit dem Bundesverkehrswegeplan 2003 abgesegnete Konzept aus.

Dessen Umsetzung scheint jedoch mit der vom Bundesverkehrsministerium Mitte März vorgelegten Vorschlagsliste für den neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 (die Volksstimme berichtete) auf die lange Bank geschoben. Zumindest was besagte Querspange B 190n betrifft. Während der Bau der A-14-Nordverlängerung und der A 39 weiterhin vordringlich sind, wird die B 190n unter „weiterer Bedarf“ eingeordnet. Bliebe es dabei, wäre fraglich, ob die Querverbindung vor 2030 gebaut wird.

„Nicht akzeptabel“, kommentierte Salzwedels Landrat Michael Ziche (CDU), unmittelbar nachdem diese Pläne publik wurden im Gespräch mit der Volksstimme.

Dass er sich in diesem kurzen wie unmissverständlichen Statement einig ist mit seinem westaltmärkischen Amtskollegen, untermauerte Carsten Wulfänger nun am Donnerstagabend während der Sitzung des Kreis-, Vergabe- und Personalausschusses des Stendaler Kreistages. „Wir werden dem Kreistag empfehlen, die Resolution dazu am 28. April zu beschließen“, kündigte Wulfänger an. Eine Resolution, die gleichlautend den Salzwedeler Kreistag passieren soll. Wie gestern von Landrat Michael Ziche zu erfahren war, soll das während der Kreistagssitzung am Montag in Salzwedel geschehen.