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CDU-Antrag Stadt soll 50 Bauplätze schaffen

Die Stendaler Stadtverwaltung soll innerhalb eines Jahres 50 zusätzliche Bauplätze schaffen.

Von Bernd-Volker Brahms 01.05.2016, 07:00

Stendal l Die Stadtverwaltung soll innerhalb eines Jahres 50 zusätzliche Grundstücke zum Bau von Einfamilienhäusern in Stendal sowie den Ortsteilen generieren. Dies ist ein Ansinnen der CDU-Stadtratsfraktion, die mit ihrem Antrag in dieser Woche im Stadtentwicklungsausschuss die volle Zustimmung auch aus den anderen Fraktionen erhalten hat. Der Stadtrat wird abschließend am 30. Mai darüber entscheiden.

„Wir haben acht Jahre verpasst, um rechtzeitig Bauplätze vorhalten zu können“, sagte CDU-Stadtrat Dirk Hofer im Ausschuss. Mit Quadratmeterpreisen zwischen 80 und 100 Euro habe Stendal das Preisniveau beim Bauland vom Wolfsburger Umland erreicht. Es sei von der Verwaltung immer wieder geäußert worden, dass genügend Bauland vorhanden sei, sagte Hofer. Die Tatsachen würden jedoch eine andere Sprache sprechen.

Planungsamtsleiter Axel Achilles beharrte darauf, dass es nach wie vor rund 160 freie Bauplätze in Stendal gebe. „Das Problem ist, dass diese zum allergrößten Teil nicht der Stadt gehören, sondern sich in privater Hand befinden“, sagte Achilles. Gleichwohl habe es Bemühungen von der Stadt gegeben, weitere Bauplätze zu schaffen. Unter anderem läuft am Haferbreiter Weg ein Umlegeverfahren (die Volksstimme berichtete). An eine generelle Ausweisung eines Baugebietes – wie am Galgenberg – werde derzeit nicht gedacht. „Wir müssen berücksichtigen, dass die Menschen älter werden und gerade in den Ortsteilen in den kommenden Jahrzehnten viele Häuser frei werden würden.

„Was nützt es denn den Bauwilligen jetzt, wenn in 20 Jahren irgendwo Häuser frei werden“, sagte Ratsmitglied Jürgen Schlafke (SPD) im Ausschuss. Er halte den Hinweis der älter werdenden Bevölkerung für richtig, jedoch müsse auf die aktuelle Situation reagiert werden.

Er sei bei allen Ortsbürgermeistern gewesen und habe über freie Flächen gesprochen, sagte Axel Achilles. Alles in allem sei er auf 160 Baulücken gekommen, allerdings seien davon lediglich 15 Flächen im Eigentum der Stadt. Neben dem Aspekt, dass viele Flächen in privater Hand sind, müsse er konstatieren: „Wir haben die Bauplätze, vielleicht nur nicht dort, wo sie diese gerne hätten“, sagte Achilles. Stadtrat Hofer hatte schon in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass er insbesondere im Osten Stendals noch weitere Möglichkeiten für Bebauung sehe.

Der Planungsamtsleiter schloss kategorisch aus, dass es im ländlichen Raum Bauplätze in größerer Zahl geben werde. „Bauflächen à la Uenglingen können Sie vergessen“, sagte er im Ausschuss.

Dass es eine hohe Nachfrage nach Grundstücken gibt, ist auch daran zu erkennen, dass es im Liegenschaftsausschuss in dieser Woche – im nicht öffentlichen Teil – um zwölf Grundstücksverkäufe ging. Es handelte sich dabei um Flächen Am Sandberg, Grindbucht, Brüderstraße, Gardelegener Straße, Lise-Meitner-Straße sowie in Buchholz in der Hauptstraße. Der Ausschuss musste dem Verkauf der städtischen Grundstücke zustimmen.

Bereits vor einem Jahr hatte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) angekündigt, dass man in der Verwaltung künftig eine neue Blickrichtung auf Bauplätze richten wolle. Es sollte mehr auf die qualitativen Aspekte geblickt werden und sich nicht einfach nur an Zahlen festgehalten werden. Seinerzeit hatte die Verwaltung geäußert, dass es „555 sofort bebaubare Bauplätze“ gebe. „Was nützt einem ein Grundstück, das zwölf Meter breit ist“, sagte Hofer in dieser Woche.

Wenn es in Stendal noch einmal Baugebiete geben solle, könne dies nur über Flächennutzungspläne passieren, „die mit dem Land abgestimmt werden müssen“, sagte Achilles. Stendal-Süd als ein mögliches Areal war von OB Schmotz immer wieder als nicht sinnvoll erachtet worden.