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Keine Förderung Roland-Sanierung scheitert erneut

Auch im zweiten Anlauf ist die Mission "Sanierung des Bucher Rolands" gescheitert. Es gibt kein Fördergeld.

Von Anke Hoffmeister 02.05.2016, 01:01

Buch l Zum zweiten Mal in Folge hat es das Landesverwaltungsamt, Referat Denkmalschutz, abgelehnt, die Stadt Tangermünde finanziell bei der restauratorischen Bestandserfassung und konservatorischen Sanierung des Bucher Rolands zu unterstützen. Begründet wurde die Ablehnung damit, dass Haushaltsmittel in nur sehr begrenztem Umfang zur Verfügung stehen würden. Letztendlich würde im Kultusministerium des Landes darüber entschieden werden, welche Projekte gefördert werden würden.

Allerdings könne die Kommune für das Haushaltsjahr 2017 erneut einen Antrag auf Förderung stellen. Dieser dann bereits dritte Antrag müsse, analog zur Verfahrensweise im vergangenen Jahr, auch wieder bis zum 1. August dieses Jahres beim Landesverwaltungsamt eingereicht werden.

Für die Bucher und auch die Tangermünder bedeutet das, ein weiteres Jahr darauf zu vertrauen, dass die Sicherungsmaßnahmen aus dem Herbst des vergangenen Jahres dazu beigetragen haben, die Sandsteinfigur mit einem beachtlichen Alter von mehr als 400 Jahren vorübergehend vor dem weiteren Verfall zu bewahren.

In Juni 2015 hatten sich Fachleute aus Halle und Stendal erstmals vor Ort in Buch getroffen, um den Mann aus Stein gemeinsam zu begutachten. Steinrestaurator Karsten Böhm nannte ihn damals prüfend von außen betrachtet „einen problematischen Patienten“, der „unbedingt sichergestellt werden sollte“. Er war es auch, der nach der ersten Ablehnung der finanziellen Zuwendung dazu ermunterte, es für 2016 noch einmal zu versuchen. Und er empfahl die Notsicherung des Sandstein-Mannes.

Auch dafür war die Förderung durch das Land abgelehnt worden. Der Grund dafür: Kosten von bis zu 5000 Euro müsse die Kommune selbst tragen. Die Notsicherung sollte 3982 Euro kosten. Daraufhin spendeten Bucher und auch Tangermünder Geld für dieses erhaltende Vorhaben. Ende September/Anfang Oktober widmeten sich zwei Restauratoren des Bucher Rolands und unterzogen ihn einer detaillierten und sehr kleinteiligen Sicherung. Mit winzigen Arbeitsgeräten gingen sie ans Werk.

Bei seinem Besuch im September hatte Steinrestaurator Karsten Böhm darauf verwiesen: „Die Sicherung sollte maximal zwei Jahre vor weiteren Schäden schützen.“ Schon allein aus diesem Grund hatten die Tangermünder im Sommer vergangenen Jahres erneut den Versuch unternommen, Fördermittel für die Sanierung des Rolands in diesem Haushaltsjahr zu bekommen. Nach ersten Schätzungen würde es etwa 71 000 Euro kosten, den aus sächsischem Sandstein gehauenen Roland zu ergründen und für weitere Generationen zu erhalten, indem sich Fachleute seiner aufwendigen Konservierung widmen.

Die Verwaltung hatte geplant, den Roland in diesem Jahr von Juni bis Oktober restaurieren zu lassen, was aufgrund der Förderabsage nicht passieren wird. Die Idee, eine Kopie des Roland anzufertigen, ist aufgrund der hohen Kosten nicht umsetzbar. Denn eine Kopie sei nach Auskunft des Landesverwaltungsamtes generell nicht förderfähig.