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Flüchtlinge Aus 15 Helfern könnten mehr als 30 werden

15 Flüchtlinge werden derzeit im Landkreis über sogenannte Arbeitsgelegenheiten beschäftigt. Es könnten weit mehr werden.

Von Egmar Gebert 13.05.2016, 16:46

Stendal l Nicht jeder, der als Asylbewerber in Deutschland ankommt, wird als solcher anerkannt. Zuvor muss er das entsprechende Verfahren durchlaufen, was – zumindest bisher – mehrere Monate dauern kann. Eine Zeit, in der ein Flüchtling auch nicht arbeiten kann.

Doch heißt das nicht, dass Asylbewerber bis zu ihrer Anerkennung zur Untätigkeit verurteilt sind. Christiane Rütten, Leiterin des Sozialamtes des Landkreises, verweist auf den Paragraphen 5 des Asylbewerberleistungsgesetztes. Es räumt Asylbewerbern die Möglichkeit zur Beschäftigung ein. Von staatlichen, kommunalen und gemeinnützige Träger können Arbeitsgelegenheiten zur Verfügung gestellt werden, sofern die zu leistende Arbeit sonst nicht, nicht in diesem Umfang oder nicht zu diesem Zeitpunkt verrichtet werden würde, kurz gesagt: Es geht um Arbeit, die zusätzlich verrichtet wird und gemeinnützig ist.

 Diese „Arbeitsgelegenheiten“ dürfen auch Flüchtlingen angeboten werden, die keine Bleibeperspektive haben, aus den verschiendensten Gründe derzeit aber nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können.

Der Landkreis habe die Einheits- und Verbandsgemeindebürgermeister schon im Vorjahr darüber informiert, ist von Sozialamtsleiterin Rütten zu erfahren. Inzwischen seien es 15 Flüchtlinge, die unter anderem in Orten der Einheitsgemeinden Osterburg oder Tangerhütte und in der Stadt Stendal beschäftigt werden. Sie helfen bei Arbeiten im Grünbereich, beim Herrichten von Wohnungen für Flüchtlinge oder bei den Ausgrabungen auf dem Stendaler Marktplatz (Volksstimme berichtete).

Theoretisch könnten es noch mehr sein, bestätigt Rütten auf Nachfrage, allerdings sei das auch mit Aufwand verbunden, den die Kommunen oder Träger solcher Arbeitsgelegenheiten auch zu leisten in der Lage sein müssen. Sprich: Es brauche zusätzliches Personal, das diese Flüchtlinge in die Arbeiten einweist, sie begleitet, in gewisser Weise auch betreut.

Ein jetzt aufgelegtes Förderprogramm des Landes könnte hilfreich sein. Es würde die Kosten für die Betreuung übernehmen. Der Landkreis hat daraufhin Mitte April einen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem sich Träger mit konkreten Projektideen um den Zuschlag für solche Arbeitsgelegenheiten für bis zu 22 Personen bewerben können. Eingereicht werden müssen die Bewerbungen bis zum 20. Mai. Sozialamtsleiterin Rütten geht davon aus, dass der Landkreis zeitnah entscheiden wird, welche der eingereichten Projektideen geeignet ist, weiteren rund 20 Flüchtlingen (mit Bleibeperspektive in Deutschland) deraritge Arbeitsgelegenheiten zu bieten. Voraussichtlich im Sommer soll ein solches Projekt dann starten.