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Kripo ermittelt Hakenkreuze an Wände gesprüht

Hakenkreuze wurden in Bismark an Wände gesprüht.

Von Thomas Pusch 15.05.2016, 20:05

Bismark l Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht zum Pfingstsonntag in Bismark Hakenkreuze an Hauswände und Gehwege gesprüht. Betroffen waren die Stendaler-, die Holzhausener- und die Döllnitzer Straße. Ein Angriffsopfer ist die stellvertretende Bürgermeisterin Ruth Rothe (Die Linke). „Es muss etwas passieren, das ist jetzt schon das dritte Mal in drei Monaten, dass in der Stadt geschmiert wurde", sagte sie im Gespräch mit der Volksstimme. Außerdem wurde an das Haus einer Lehrerin, die Flüchtlingskindern Deutschunterricht gibt, und an die Asylbewerber-unterkunft geschmiert. „Die hätten das Geld für die Spraydosen lieber spenden sollen", meinte Rothe

Erste polizeiliche Ermittlungen und Zeugenaussagen haben ergeben, dass sich drei unbekannte Täter auf das Grundstück einer Flüchtlingsunterkunft begeben haben. Die Täter sollen eine angrenzende Grundstücksmauer des Mehrfamilienhauses überstiegen und die Fassade an der Giebelseite mit Farbe besprüht haben. Noch während der Tatausführung wurde ein junger Syrer auf die Personen aufmerksam, die neben einem Hakenkreuz auch ein Spruchband „ASYL GO HOM" auf die Hauswand sprühten. Als der Zeuge die Täter ansprach, flüchteten diese in unbekannte Richtung. Verstärkte Fahndungsmaßnahmen mehrerer Funkstreifenwagen aus den Bereichen Stendal und Salzwedel führten nicht zur Ergreifung der Täter. Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass die Täter in weiterer Folge mit einem in Tatortnähe abgestellten Pkw flüchteten.

Da ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen ist, übernimmt das Sachgebiet 5 (polizeiliche Staatsschutzangelegenheiten) der Kriminalpolizei Stendal die Ermittlungen. 

 

Hinweise an die Polizei: Telefon 03931/68 52 91