Erpressung Prozess geplatzt

Der Termin für den Prozess am Stendaler Landgericht um die räuberische Erpressung in Uchtspringe wurde unerwartet aufgehoben.

Von Wolfgang Biermann 23.12.2016, 23:01

Stendal l Am Donnerstag sollte der Prozess um angebliche versuchte räuberische Erpressung unter Insassen des Maßregelvollzuges Uchtspringe vor der Berufungskammer am Landgericht fortgesetzt werden. Doch der Termin wurde unerwartet aufgehoben.

Damit ist der Prozess, der beim Auftakt am 13. Dezember von einer Bombendrohung unterbrochen wurde, erst einmal geplatzt. Er wird am 8. Juni nächsten Jahres neu aufgerollt, wie Gerichtssprecher Michael Steenbuck auf Anfrage sagte. Gründe für die Prozessverschiebung konnte der Sprecher nicht nennen. Wie berichtet soll ein 40-Jähriger Maßregelinsasse der Station 60/2 im November 2014 im Zustand verminderter Schuldfähigkeit von einem anderen Insassen 3000 Euro gefordert haben. Dabei soll er sein Opfer laut Anklage am Kragen gepackt, gegen die Wand gedrückt und gewürgt haben. Eine Mitarbeiterin des Maßregelvollzugs griff ein und beendete das Geschehen. Der 40-Jährige war dafür am 3. März dieses Jahres vom Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 420 Euro verurteilt worden. Außerdem soll er dem Opfer 500 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Dagegen hat er Berufung eingelegt. Bei dem 31-jährigen Mann, der am 13. Dezember die Platzierung einer Bombe im Landgericht per Telefon aus dem Maßregelvollzug mitgeteilt hat, soll es sich nach Volksstimme-Informationen um das angebliche Opfer der versuchten räuberischen Erpressung handeln. Er war noch am selben Tag von der Polizei ermittelt und verhört worden. Drei Verhandlungstage sind im Juni bislang für den Prozess angesetzt.