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Neueröffnungen Bewegung in Stendals Gastronomie

Ins Stendaler Bistro Regional kehrt im Sommer wieder Leben ein. Ebenfalls im Sommer soll das Dom-Café seine Pforten öffnen.

Von Thomas Pusch 25.02.2017, 00:01

Stendal l Die Gastronomieszene in Stendal soll spätestens im Sommer belebt werden. In der Hohen Bude soll ins ehemalige „Bistro Regional" ein neues Lokal einziehen. Etwa zeitgleich soll im ehemaligen Gefängnis an der Hallstraße das Dom-Café eröffnen. Für beide Projekte ist die Stendaler Investorin Bianka Richter-Mendau verantwortlich.

Optimistisch war das Bistro Regional im April 2012 nach langer Vorbereitungs- und Bauzeit an den Start gegangen. Das Bistro sollte vieles sein, Treffpunkt für Jung und Alt, Veranstalter von Familiennachmittagen und nicht zuletzt ein Ort, an dem regionale Biokost angeboten wird, nicht gerade Massenware in der Region. 2014 geriet das Familienzentrum Färberhof in eine finanzielle Schieflage und musste Insolvenz anmelden. Der Grund dafür waren hohe Personalkosten im Bistro Regional, das neben dem Färberhof auch andere Kindereinrichtungen und Schulen mit Essen versorgte. 20 Mitarbeiter verloren ihren Job.

Seitdem herrschte Tristesse. Durch die vielen Fenster konnten Passanten genau sehen, was drinnen passierte – nichts. Aber es gab noch eine funktionierende Küche. „Die haben wir vom Färberhof abgelöst", sagte Bianka Richter-Mendau im Gespräch mit der Volksstimme. Nun werde ein Betreiber gesucht. Leichte mediterrane Küche soll im Bistro angeboten werden. „Wir werden nicht auf Biokost setzen wie das Bistro Regional, dafür gibt es in Stendal keinen Markt, der groß genug ist", sagte sie.

„Wir", das könnte durchaus wortwörtlich zu verstehen sein. Denn wenn sich bis zum Sommer kein Interessent für das Bistro gefunden haben sollte, will sie es selbst betreiben. „Es ist dann so etwas wie eine Nebenstelle des Dom-Cafés, das auch im Sommer öffnen wird", kündigte sie an. Das entsteht in Nachbarschaft der Wohnanlage „Domblick" in der ehemaligen Justizvollzugsanstalt, deren Bauherrin sie ist.

Blickfang im Café wird eine knallrote englische Telefonzelle sein, die als Standplatz fürs Kuchenbuffet dient. Und mit noch einer weiteren Spezialität will Richter-Mendau aufwarten:  Es wird wieder „Hansa-Bier" geben. Bereits 2014 sicherte sich Projektleiter Thomas Richter-Mendau die Marken- und Namensrechte an dem Gebräu, das nun in einer regionalen Brauerei produziert wird.

Dass die Küche im Bistro auch nach der langen Ruhepause funktioniert, wurde jüngst unter Beweis gestellt. „Wir haben ein Essen mit Gastjugendlichen veranstaltet", sagte Bianka Richter-Mendau, die auch Koordinatorin im Stendal-Komitee der Austauschorganisation AFS ist. Es wurde reichlich und vor allem abwechslungsreich aufgetafelt, jeder bereitete etwas Landestypisches zu. Da gab es russischen Blaubeerkuchen, türkische Dolmas – gefüllte Paprikaschoten –, das brasilianische Konfekt Brigadeiros ebenso wie Schnitzel und Bouletten als Vertreter des Gastgeberlandes.

Einer der Hobbyköche schaute etwas traurig drein. Tatsuki aus Japan ist seit September in Deutschland. Für die Anfangszeit hatte er eine Übergangsgastfamilie, nun muss eine neue Gastfamilie gefunden werden. „Er ist ein sehr aufgeschlossener und sympathischer Junge", hofft Richter-Mendau, dass sich eine Familie melden wird. Zu erreichen ist sie unter 0163/627 78 95.