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70 Jahre im Einsatz Volkssolidarität hält jung

Im Oktober 1945 wurde der verband gegründet. In Stendal wurde dies am Mittwoch gefeiert.

Von Egmar Gebert 15.10.2015, 01:01

Stendal l Im Oktober 1945 wurde die Volkssolidarität gegründet. Der Sozial- und Wohlfahrtsverband wird also in diesen Tagen 70 Jahre alt. In Stendal wurde das gestern gebührend gefeiert.

Monika Pingel, Geschäftsführerin des Regionalverbandes Altmark der Volkssolidarität, begrüßte dazu in der Begegnungsstätte in der Stendaler Käthe-Kollwitz-Straße – eine von zweien, die von der Volkssolidarität im Landkreis angeboten werden – eine Reihe von Gästen: Lokale Politprominenz, verlässliche Partner und vor allem engagierte Mitstreiter der Volkssolidarität sowie Senioren, die zu den ständigen Besuchern dieser Begegnungsstätte zählen. Mit ihnen und für sie ließ Monika Pingel die Geschichte der Volkssolidarität in kurzen Streiflichtern Revue passierten.

Sie sprach von den engagierten Anfangsjahren der Volkssolidarität, von ihrem Fast-Ende mit Gründung der DDR, als Solidarität Staatsdoktrien wurde, und manch einer glaubte, dazu brauche es keiner separaten Organisation mehr, vom Aufschwung der Volkssolidarität in den Jahren danach mit dem Essen auf (Fahr-)Rädern, der Hauswirtschaftspflege, der Seniorenarbeit, vom unvermeidbaren Wendeknick, dem Sichfinden als Volkssolidarität im vereinten Deutschland – von einer Erfolgsgeschichte, die auch heute noch fortgeschrieben wird, so die Überzeugung nicht nur der Regionalgeschäftsführerin. Ihren Optimismus zieht Monika Pingel immer wieder aus dem Engagement der Mitglieder des 1995 gegründeten Regionalverbandes Altmark.

3800 Mitglieder zählt er heute, zehn Begegnungsstätten und drei Sozialstationen betreibt er, 110 Mitarbeiter beschäftigt er. Wobei nur zehn von ihnen in der Verwaltung, die übergroße Mehrheit also im sozialen Bereich arbeiten. Zum Beispiel in der Kindertagesstätte „BuBiLa“ der Volkssolidarität in Stendal. Rund 150 Kinder werden dort betreut, ein gutes Dutzend von ihnen schenkte den gestrigen Volkssolidaritäts-Geburtstagsgästen ein kleines, mit herzlichem Applaus bedachtes Programm.

Keine 70, aber mehr als 50 Jahre sind drei Frauen in der Volkssolidarität und für sie tätig, die darüber gern den Gästen in der anschließenden lockeren Gesprächsrunde erzählten. Ein Wirken, das offenkundig jung zu halten scheint. Weder der 65-jährigen Edeltraud Stockmann, noch der 85-jährigen Edith Tipmann oder der drei Jahre jüngeren Ingrid Wege stehen ihre Lebensjahre ins Gesicht geschrieben.

Gelungener und bunter als mit ihren lebendigen Berichten über die Arbeit in den Ortsgruppen, vom fast schon familiäre Miteinander, von Fürsorge, von freudig Erlebtem und selbst Gestaltetem hätte man das Bild der Volkssolidarität nicht malen können. „Es war damals eine schöne Zeit, und es ist heute noch viel schöner. So viele Angebote, wie sie die Volkssolidarität heute macht, gab es noch nie“, wusste zum Beispiel Ingrid Wege zu erzählen.

Axel Kleefeldt, Stendals stellvertretender Oberbürgermeister, der auch im Namen seines Chefs, OB Klaus Schmotz (CDU), der Volkssolidarität zum Jubiläum gratulierte, zog davor symbolisch den Hut: „Chapeau, vor dem was Sie leisten. Ihre Arbeit bereichert die Stadt, macht sie lebenswert.“