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A14-Bau Süßer Empfang für den Minister

Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU) kam zum ersten A 14-Spatenstich nach Lüderitz. Damit ist der Autobahnbau in der Altmark angekommen.

Von Bernd-Volker Brahms 27.08.2018, 20:29

Lüderitz l Ab Ende 2022 sollen auf der Strecke zwischen Dolle und Lüderitz die Autos fahren. Das kündigte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag (27.8.2018) beim ersten Spatenstich zum sechsten Bauabschnitt der Autobahn 14 an, der eine Strecke von knapp 15 Kilometern haben wird und von Dolle bis nach Lüderitz reicht. Mit dem Spatenstich ist das Autobahnprojekt im Landkreis Stendal und damit in der Altmark angekommen. Jahrelang hatten sich Politiker und zuletzt auch die Bürgerininitiative Basta für den Weiterbau der A 14 und den Anschluss der Altmark an das Netz eingesetzt. Basta-Sprecher Burkhard Krüger aus Osterburg brachte gestern eine Autobahn-Torte mit und ließ den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf der Bühne davon kosten.

Sachen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) versicherte dem Amtskollegen aus Berlin, dass er mit der Torte Glück gehabt habe. Als Peter Ramsauer (CSU) als einer seiner Amtsvorgänger als Bundesverkehrsminister im Dezember 2011 bei Colbitz den ersten Spatenstich für die nördliche Verlängerung der A 14 machte, da hätten sie Heuschrecken zu essen bekommen. „Die habe ich heute noch zwischen den Zähnen hängen“, sagte Webel.

Bundesminister Scheuer war am Montag mit dem Auto aus Berlin angereist und hatte eine halbe Stunde Verspätung und konnte so am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn man an einen der autobahn­entlegensten Orte Deutschlands reist, wie er betonte.

Der Minister bezeichnete den Autobahnbau als ein Mega-Projekt und ein „kräftiges Infrastruktur-Upgrade“ für die Region. Mit der A 14 werde das größte Autobahn-Loch im Verkehrsnetz geschlossen. Nach Prognosen würden täglich 30.000 Fahrzeuge ab 2025 über die Autobahn fahren. „Das ist eine hohe Belastung“, sagte Scheuer. In wenigen Jahren werde es deutschlandweit eine Steigerung beim Personenverkehr auf der Straße von 13 Prozent geben und beim Güterverkehr um 38 Prozent. „Gleichwohl ist es auch Ziel, Güter auf die Schiene umzuleiten“, sagte Scheuer.

Schon als der Ministerpräsident Reiner Haseloff am Montag an der provisorischen Baustelle in Lüderitz eintraf, beglückwünschte dieser den Stendaler Landrat Carsten Wulfänger (CDU) „zur teuersten Autobahn der Welt“. Insgesamt kostet der Abschnitt VKE 1.4, wie das Stück zwischen Dolle und Lüderitz offiziell heißt, 124,5 Millionen Euro. Insgesamt 18 Brücken sind zu bauen, außerdem 22 Lärm-, Irritations- und Kollisionswände. Ein Teil der Brücken dient Tieren zum gefahrlosen Übergang über die Autobahn.

Für den Baubeginn habe man sich mit Bedacht Lüderitz ausgesucht, sagte Verkehrsminister Webel. Man wollte signalisieren, dass der Autobahnbau nun auch in der Altmark angekommen sei. Auf den Spaten, mit denen die Politiker den ersten altmärkischen Sand für den Autobahnbau hochwirbelten, war das historische Datum eingraviert. Ortsbürgermeisterin Edith Braun nahm stolz einen davon mit nach Hause, zusammen mit einem zweiten Spaten, mit dem lokale Akteure von Feuerwehr, Rotem Kreuz und von der Kirche ebenfalls einen Spatenstich vollführten.

Nach dem offiziellen Akt ging es in ein Festzelt, wo es Erbsensuppe, Würstchen und andere Häppchen für die große Politikerschar gab, die auf Bundes- und Landesebene aktiv sind. Aber auch zahlreiche Einwohner der Region waren dabei. „Ich wollte sehen, dass es weitergeht“, sagte ein älterer Mann aus Dolle. Gerade dort sehne man die Fertigstellung der Autobahn herbei. „Ob der Durchgangsverkehr dann weniger wird, werden wir sehen.“ Genauso wie in Lüderitz wird es auch in Dolle eine Autobahnauf- und abfahrt geben.