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Altenquotient Landkreis ist jung geblieben

Der Kreis Stendal hat einen verhältnismäßig niedrigen Altenquotienten. Doch die Prognosen für die Region sehen schlecht aus.

Von Kaya Krahn 09.10.2020, 05:00

Stendal l Der Landkreis Stendal ist verhältnismäßig jung geblieben. Das zeigt der Altenquotient, der sich aus dem Verhältnis von Menschen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 65 Jahre) zu Menschen die älter als 65 Jahren sind, ergibt. Im Landesvergleich steht der Landkreis Stendal mit einem Quotienten von 43,9 Prozent auf Platz fünf; nur in der Börde, im Altmarkkreis Salzwedel, in Magdeburg und Halle (Stadt) ist das Verhältnis besser. Damit steht der Landkreis Stendal recht gut dar.

„Dieser sogenannte Altenquotient zeigt, für wie viele potenzielle Rentenbezieher Menschen im Erwerbsalter im weitesten Sinne sorgen müssen: finanziell durch Beiträge in den Renten- und Krankenversicherungen, aber auch durch medizinische Versorgung, Pflegeleistungen oder unterstützende Dienstleistungen im Haushalt. Wenn die Zahl der Senioren zunimmt und die Zahl der Erwerbsfähigen sinkt, nimmt der Altenquotient zu“, so das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt.

So gut der Quotient jetzt noch ist, die Prognosen sehen schlecht aus: Im Regional Monitor von 2019 für den Landkreis Stendal heißt es, dass zum Stichtag (31. Dezember 2018) 25,3 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt waren. Bis 2035 sollen es deutlich mehr sein: Es wird von einer Zunahme der 65 bis 80-Jährigen von 19,5 Prozent ausgegangen. Bei den über 80-Jährigen sollen es etwa 65,1 Prozent mehr werden.

Hinzukommt, dass die Zahl der Kinder zwischen 0 und 6 Jahren rückläufig ist. So soll sie bis 2035 um 32,7 Prozent abnehmen. Auch die Menschen im erwerbsfähigen Alter, zwischen 20 und 65 Jahren, werden weniger: Es wird von einem Rückgang um 15,5 Prozent ausgegangen.

Laut Berechnungen des Regional Monitors wird bereits im Jahr 2030 mit einem Altenquotienten von rund 60 Prozent ausgegangen, eine Zahl, die bisher kein einziger Landkreis in Sachsen-Anhalt geknackt hat. Damit würden sich verhältnismäßig wenig erwerbsfähige Menschen um verhältnismäßig viele potenzielle Rentenbezieher kümmern: etwa durch höhere Krankenkassenbeiträge oder durch medizinische Versorgung.