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Altlasten Restmüll der Roten Armee sorgt für Ärger

Die Hinterlassenschaften der Roten Armee in Stendal-Borstel sind für Anwohner nicht nur ein Ärgernis, sondern bedeuten auch Unfallgefahr.

Von Thomas Pusch 09.05.2017, 16:10

Stendal l Als die Rote Armee 1994 aus Deutschland und eben auch vom Gelände des Flugplatzes Borstel abrückte, blieb dies nicht ohne Spuren. Das Beseitigen der Hinterlassenschaften fiel in die Verantwortung der Grundstückseigentümer, der Bund bot finanzielle Unterstützung an. Doch nicht alle Eigentümer kamen ihrer Pflicht nach. Darauf machte schon im vergangenen Jahr ein alteingesessener Borsteler aufmerksam, der ungenannt bleiben will. „So lange das hier noch so aussieht, wird es immer wieder Menschen anlocken, die hier illegal ihren Müll entsorgen“, sagt er.

Jüngst wandte er sich wieder an die Redaktion, um vor Ort fast dieselben Sätze loszuwerden. Nicht weit entfernt von der Einfahrt zum dort angesiedelten Abbruchunternehmen liegt immer noch ein Schutthaufen. „Das bedeutet doch immer noch eine Gefahr, sei es durch Verletzungen oder möglicherweise durch Asbest“, schimpfte er. Es sei nun schon 15 Jahre lang zugeschaut worden, der Landkreis wolle das doch wohl nicht weitere 15 Jahre tun.

Laut Angela Vogel, Sprecherin des Landkreises Stendal, ist die Behörde bereits tätig. „Die untere Abfallbehörde hat regelmäßig Kontakt zu dem Grundstückseigentümer“, informierte sie. Seit Beginn dieses Jahres sei mit den Aufräumarbeiten begonnen worden, Abfälle wie Asbest, Mineralwolle und Teerpappe bereits entsorgt. Die Entsorgungsnachweise lägen der unteren Abfallbehörde vor. Die übrigen Abfälle wie Holz, Steine und Bauschutt seien schon teilweise separiert worden und sollen sukzessive entsorgt werden.

Weiter ins Gelände hinein stehen noch zwei ehemalige Fahrzeughallen. „Ich weiß, dass Kinder heutzutage viel mehr mit ihren Spielekonsolen drinnen beschäftigt sind als wir früher“, sagte der Mittsechziger. Allerdings führe sie der Spieltrieb eben doch auch ins Freie und dann könnte das Spiel in einer der einsturzgefährdeten Hallen schnell zu lebensgefährlichem Ernst werden. Das Gelände fällt in den Aufsichtsbereich der Stadt Stendal. „Das Bauordnungsamt hat sich die Situation angesehen und wird die Eigentümer auffordern, ihrer Pflicht zur Entsorgung nachzukommen“, sagte Pressesprecher Klaus Ortmann.