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Altmärker des Jahres Mahlzeit für Leib und Seele

Kriemhild Irmscher organisiert seit Jahren das Frühstückstreffen für Frauen. Sie steht zur Wahl als Stendalerin des Jahres.

Von Thomas Pusch 10.01.2017, 00:01

Stendal l Der erste Blumenstrauß des Jahres ging im März 2016 an Kriemhild Irmscher. Sie gehört seit Jahren zu den Hauptfiguren des Organisationsteams des Frühstücks für Frauen, und ihr Engagement ist unumstritten. Über 300 Frauen sind es zweimal im Jahr, die zum Frühstück für Frauen in den Festsaal des Schwarzen Adlers kommen.

Seit fünf Jahren ist sie Vorsitzende des Vereins „Frühstückstreffen für Frauen“, der nach einer zweijährigen Zwangspause im März 2012 mit der Veranstaltung „Reif für die Insel – Oasen im Alltagsstress entdecken“ ein furioses Comeback feierte. Referentin Birgit Winterhoff sorgte für einen ausverkauften Saal. Das war der erste Erfolg von Irmscher, die allerdings bescheiden darauf verweist, dass zur Organisation nicht sie allein, sondern ein elfköpfiges Team gehört.

Dass sie einmal als Vereinsvorsitzende die Nachfolge von Andrea Molkenthin antritt, war überhaupt nicht abzusehen. Als sie das erste Mal zu einem Treffen kommen sollte, wollte sie erst gar nicht. Gerade hatte sie ihre Scheidung hinter sich, fühlte sich gescheitert. „Da konnte ich mich doch nicht unter all diese tollen Frauen begeben, ich fühlte mich nicht gut genug“, erinnert sie sich. Sie wagt es aber doch, und das ist wie eine Offenbarung für sie. „Das waren ja Frauen wie du und ich, alle auch mit Sorgen oder Zweifeln, Fragen oder Bedenken“, zählt sie auf.

All diese Zweifel sind bei Kriemhild Irmscher längst vergessen. Sie geht voll auf im Frühstückstreffen, sagt von sich: „Ich fühle mich innerlich ausgefüllt.“ Im Laufe der Jahre gab es Referenten, die ihr besonders aus der Seele gesprochen haben. Wie Beate Ling, die unter dem Titel „Bis hierher und nicht weiter“ ihren Zuhörerinnen helfen wollte, schmerzhafte Erinnerungen zu bewältigen. „Sie hat das Leid nach einer Scheidung angesprochen, motiviert, sich nicht minderwertig zu fühlen, nicht die Straßenseite zu wechseln, um Fragen von Freunden und Bekannten aus dem Weg zu gehen“, fühlte sie sich schon persönlich angesprochen.

Zahlenmäßig den größten Erfolg brachte Journalist Peter Hahne ein, der bei zwei Veranstaltungen in Stendal rund 600 Frauen unterhielt. „Da kam natürlich der Bekanntheitsgrad hinzu“, weiß die Organisatorin. Allerdings ist es der nicht unbedingt, der die Frauen zu der Veranstaltung bewegt. Es geht um das Thema, und als Hahne beim zweiten Stendal-Auftritt in der Katharine war, war auch dort der Saal voll.

Zur Abstimmung kann nebenstehender Coupon genutzt werden. Außerdem gibt es ein Online-Voting, das über die Adresse www.volksstimme.de/adj zu erreichen ist.