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Arbeitsförderung 10.000 Menschen bekamen eine Tätigkeit

Die Gesellschaft für Arbeitsförderung des Landkreises Stendal feierte ihr 25-jähriges Bestehen.

Von Thomas Pusch 01.03.2017, 00:00

Uenglingen l Mit dem Beschluss des Landkreises Stendal am 18. Dezember 1991, eine Arbeitsbeschaffungsgroßmaßnahme zu beantragen, wurde der Grundstein für die Gesellschaft für Arbeitsförderung und Sanierung gelegt. „Die KKW-Baustelle gab es nicht mehr, große Betriebe waren im Umbruch oder schon geschlossen, die Landwirtschaft strukturierte sich um“, blickte Geschäftsführer Hannes Rühlmann zurück auf die Anfänge. Am Dienstag feierte die mittlerweile in Gesellschaft für Arbeitsförderung umbenannte Einrichtung ihr 25-jähriges Bestehen. Dabei hätte sie das gar nicht erreichen sollen, nach der AB-Großmaßnahme war geplant, sie aufzulösen. Doch es kam anders.

Das erste Projekt hatte die touristische Erschließung des Landkreises zum Ziel. 7,6 Millionen DM wurden investiert, 24 Gesellschafter profitierten davon. Wichtigste Maßnahme war der Altmark-Radwanderrundkurs. Zu jenem Zeitpunkt hatte die Gesellschaft ihre Geschäftsstelle noch im Stendaler Schadewachten, seit 2004 sitzt sie in Uenglingen. Auch im Jahr darauf wurden AB-Maßnahmen beantragt und für 17,65 Millionen DM umgesetzt. 1995 verzeichnete die Gesellschaft die Rekordgesellschafterzahl von 51 Kommunen.

Bis zum Jahr 2012 gehörte vor allem die Landschaftssanierung zu den Hauptaufgaben der Gesellschaft. Das letzte Projekt in diesem Bereich war das grüne Klassenzimmer auf dem Hochschulcampus in Stendal. Das Hochwasser 2013 bot eine zeitweise Tätigkeit für 175 Teilnehmer, im Jahr darauf geriet die Gesellschaft in ihre schwerste Krise, stand kurz vor der Liquidation. „Wir hatten ein Defizit von 450.000 Euro angehäuft“, sagte Rühlmann im Gespräch mit der Volksstimme. Gesellschaft, Gesellschafter und Jobcenter setzten sich an einen Tisch, um einen Weg aus der Misere zu finden. Das Personal wurde von 24 auf sechs Mitarbeiter reduziert, die Werkstätten wurden geschlossen, der Maschinen- und Fuhrpark reduziert. „Das traf uns hart, aber sonst hätten wir überhaupt nicht weitermachen können“, meinte Rühlmann.

Neuer Schwerpunkt ist der Sozialbereich, unter anderem mit den Schulwegbegleitern. In diesem Jahr werden wieder 300 Menschen eine befristete Tätigkeit durch die Gesellschaft vermittelt bekommen. Zwei von ihnen im Bereich Kostüm und Requisite des Theaters der Altmark. Rühlmann ist selbst begeistertes Mitglied der Bürgerbühne, die beteiligt ist, wenn in diesem Sommer Ritter Roland wiederaufgeführt wird.