1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Keine Feier auf dem Rathausbalkon

Aufstieg Lok Stendal Keine Feier auf dem Rathausbalkon

Stendals Stadträte möchten den Aufstieg des Fußballvereins Lok Stendal in die Oberliga groß feiern. Der Rathausbalkon ist aber zu klein.

Von Bernd-Volker Brahms 01.06.2017, 13:02

Stendal l Den Aufstieg in die Fußball-Oberliga haben die Fußballer von Lok Stendal am Wochenende perfekt gemacht, die Meisterschaft soll an den letzten beiden verbliebenen Spieltagen unter Dach und Fach gebracht werden.
Dies war Anlass für Stadtrat Jörg-Michael Glewwe (Die Linke), mal bei der Verwaltung nachzufragen, wie das Ereignis möglicherweise gewürdigt werden könne. „In anderen Städten dürfen Mannschaften ins Rathaus und können den Leuten vom Balkon aus zujubeln“, sagte Glewwe am Montag im Stadtrat. Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) reagierte spontan und sagte: „Seien Sie versichert, wir werden das gebührend ehren.“
Allerdings werde es nichts mit dem Winken vom Balkon. „Da kann immer nur einer rauf, größer ist der nicht“, sagte der Verwaltungschef. Schmotz muss es wissen, der Balkon gehört zu seinem Dienstzimmer.
Auch Katrin Kunert (Linke) sprach im Stadtrat davon, dass Stendal ein sportliches Wochenende hinter sich habe. Neben dem entscheidenden Spiel um den Oberliga-Aufstieg hatte es am Galgenberg auch den traditionellen Leichtathletik-Hanse-Cup gegeben. Ihr Anliegen war es, dass der Stadtrat ein Sportstätten-Entwicklungsprogramm auf den Weg bringt. „Bisher passieren Investitionen ja mehr so auf Zuruf“, sagte Kunert. Nicht, dass man jetzt bei Lok gleich wieder auf die Idee kommt, die Tribüne zu überdachen, sagte sie halb ernst, halb humorvoll.
Implizit war dies eine Spitze gegen den Ablauf, wie bei Lok Stendal in den vergangenen anderthalb Jahren ein Kunstrasenplatz auf den Weg gebracht worden ist. Nach langen Diskussionen war genau vor einem Jahr vom Stadtrat ein Zuschuss in Höhe von maximal rund 267.000 Euro gewährt worden. Insgesamt sollen 650.000 Euro für den Fußballplatz investiert werden, der auch anderen Vereinen zur Verfügung steht.
Um künftig die Sportstättenlandschaft Stendals planungssicher und ausgewogen zwischen Kernstadt und Ortsteilen gestalten zu können, bietet ein Sportstätten-Entwicklungsprogramm eine wichtige Grundlage, heißt es in dem Antrag der Fraktion Linke/Grüne.
Im Übrigen soll der Kunstrasenplatz bei Lok Stendal am Freitag, 9.?Juni, eröffnet werden.