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Ausbildungsmarkt 541 Lehrstellen frei für 416 Bewerber

Drei Wochen vor dem Start ins Ausbildungsjahr sind noch 416 Bewerber im Landkreis Stendal ohne Lehrstelle.

Von Egmar Gebert 06.07.2018, 02:00

Stendal l Für das neue Berufsausbildungsjahr, das am 1. August beginnt, haben sich bislang 1011 junge Leute für in der Agentur für Arbeit registrierte Ausbildungsplätze gemeldet.

Die Tatsache, dass es weniger Bewerber sind als im Vorjahr, mag mit der demografischen Entwicklung zu tun haben. Darin, oder anders gesagt in der sinkenden Zahl von Schulabgängern, sieht die Arbeitsagentur die sinkende Bewerberzahl begründet. Viele von ihnen haben ihre Ausbildungsverträge bereits unterschrieben.

Allerdings gibt es auch die anderen jungen Leute, die nicht wissen, in welchem Beruf sie eine Zukunft haben könnten. Sei es aus Unentschlossenheit oder weil sie in ihrem Wunschberuf bisher nur Absagen erhalten haben. In der Arbeitsagentur gemeldet sind derzeit noch 541 offene Ausbildungsstellen und 416 Bewerber, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Für sie und alle anderen jungen Leute auf der Suche nach einer Lehrstelle hat Sabine Grüttner einen Tipp: „Unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen im persönlichen Gespräch.

Sie versuchen, alle Fragen der Jugendlichen und auch die der Eltern zu beantworten, um den jeweils passenden Weg in den Beruf zu finden, der zu den eigenen Interessen und Stärken passt“, sagt die Teamleiterin der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Stendal. Das bedeutet für die Jugendlichen allerdings auch, für Alternativen zu ihrem Berufswunsch offen zu sein.

Obwohl es mehr unbesetzte Ausbildungsplätze als nicht versorgte Bewerber gibt – die Chancen, in der Altmark einen Ausbildungsplatz zu finden, also theoretisch gut sind –, werden diese Angebote praktisch nicht immer mit den Wunschvorstellungen der jungen Leute übereinstimmen.

„Oft liegt es jedoch auch daran, dass sich die Jugendlichen unter den Berufen schlicht nichts vorstellen können oder die vielfältigen Chancen, beispielsweise in den Handwerksberufen, nicht kennen“, sagt Grüttner.

Damit die Lehrstellen nicht unbesetzt bleiben, empfiehlt sie allerdings auch den Arbeitgebern sich nach Alternativen zum Wunschkandidaten umzuschauen. „Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und den damit verbundenen geringeren Schülerzahlen sowie den steigenden Altersabgängen in Rente wird es zunehmend schwieriger, geeignetes Personal zu finden. Deshalb müssen wir jetzt aktiv werden und allen Menschen eine Chance geben. Das gilt besonders für die Jugend der Region. Jeder Jugendliche hat Talente und deshalb eine Chance auf eine Ausbildung und anschließende Beschäftigung verdient“, ist sich Grüttner sicher.

Noch ein guter Rat der Teamleiterin der Berufsberatung: Schüler, die bislang noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und sich bis jetzt noch nicht bei der Berufsberatung gemeldet haben, sollten keine weitere Zeit ungenutzt verstreichen lassen und schnellstens unter der gebührenfreien Servicerufnummer 0800/55 55 00 (montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr) einen individuellen Beratungstermin verein- baren.

Und noch eins: Auch während der Sommerferien hat das Berufsinformationszentrum (BiZ)der Stendaler Arbeitsagentur in der Stadtseeallee 71 geöffnet und informiert über Ausbildungs- und Studienangebote.