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Ausbildungsmarkt Weniger Stellen, weniger Bewerber

Seit Oktober vergangenen Jahres hatten 1194 Jugendliche aus der Altmark mit Hilfe der Agentur für Arbeit einen Ausbildungsplatz gesucht.

Von Donald Lyko 19.11.2017, 02:00

Stendal l „Derzeit ist die Situation auf unserem Ausbildungsmarkt für junge Leute sehr günstig“, schätzt Marion Emmer, Geschäftsführerin Operativ der Stendaler Arbeitsagentur, ein. Die altmärkischen Unternehmen haben ihrer Ansicht nach den Jugendlichen „wieder beste Chancen“ geboten. Dennoch: „Viele Firmen, insbesondere in der Gastronomie und im Handwerk, haben aber zunehmend Mühe, geeigneten Nachwuchs zu finden.“

Dass es nicht immer zusammenpasst, dass Stellen unbesetzt bleiben, auf der anderen Seite aber einige Bewerber keinen Ausbildungsplatz finden, hat verschiedene Ursachen: Zum Teil orientieren sich die Mädchen und Jungen zu einseitig, haben meistens nur einen konkreten Berufswunsch. Zum anderen stimmen die Vorstellungen der Bewerber nicht immer mit der Realität des zukünftigen Berufes überein. Und dann spielt natürlich das Leistungspotenzial der Schüler eine Rolle. Die Agentur für Arbeit versuche darum, mit der Berufsorientierung und -beratung „einen bestmöglichen Ausgleich zu schaffen“, sagt Marion Emmer. Die Agentur sieht sich nicht nur als Vermittlerin von Ausbildungsstellen, auch während der Ausbildung können deren Angebote genutzt werden. Unter anderem gibt es die Programme „Ausbildungsbegleitende Hilfe“ und „Zukunftschance assistierte Ausbildung“, die während der gesamten Ausbildung als Unterstützung genutzt werden kann. Ziel der Zusammenarbeit von Azubi, Betrieb und Coach ist, das Risiko von Ausbildungsabbrüchen zu minimieren.

Mit Blick auf das zurückliegende Jahr stellt die Arbeitsagentur einen leichten Rückgang bei der Bewerberzahl fest. Seit Oktober 2016 hatten 1194 Bewerber aus der Altmark mit Hilfe der Berufsberatung der Stendaler Arbeitsagentur einen Ausbildungsplatz gesucht, 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Rückläufig ist auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen. Seit Oktober 2016 hatten Unternehmen 1022 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 77 Stellen weniger als im Jahr zuvor. Hinzu kamen 135 außerbetriebliche Ausbildungsstellen, das sind sogar vier mehr als im Vorjahr.

Mit Ende des Berufsberatungsjahres waren 59 Ausbildungsstellen unbesetzt, 47 mehr als im Jahr zuvor. Dem stehen 32 unversorgte Bewerber gegenüber. Unbesetzte Lehrstellen gibt es zum Beispiel im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Bereich Bäckerei und im Metallbau.