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Autokino Endlich Kultur in Corona-Krise

Auf dem Flugplatz in Stendal-Borstel wird ein Autokino eröffnet. Es soll in der Corona-Pandemie für Film, Konzerte und mehr genutzt werden.

Von Regina Urbat 11.05.2020, 01:01

Stendal l Netflix und Fernsehen bekommen Konkurrenz – das Autokino. Das heißt in der von Einschränkungen gezeichneten Zeit: Endlich raus aus den vier Wänden und sich gemeinsam mit der Liebsten, mit einem Freund oder in Familie ein Vergnügen gönnen. Corona bietet die Chance, dass das Autokino eine Renaissance erlebt, ab Freitag, 15. Mai, auf dem Flugplatz Stendal-Borstel.

Auf einer 60 Quadratmeter großen LED-Leinwand flimmern dann die Eiskönigin, der König der Löwen und andere beliebte Kinderfilme. Bei Blockbustern aus 2019 wie Joker kann mitgefiebert, gekuschelt und geknutscht werden. Das Programm für die erste Kinowoche um Pfingsten im Autokino Stendal steht und soll fortgeschrieben werden. An den Wochenende gibt‘s drei Vorstellungen, unter der Woche zwei, zumindest in den Pfingstferien. Weiter geht es dann solange, wie Corona die Wiedereröffnung des Uppstall-Kinos in Stendal nicht zulässt.

Bis ins Detail festgeschrieben sind die Regeln für den Besuch des Autokinos. Der Kartenvorverkauf im Internet ist angelaufen. Am Mittwoch rollen auf dem Flugplatz in Borstel Trucks an, der Aufbau wird beginnen.

Zusätzlich zur Großleinwand bringen wir noch eine kleine Bühne mit“, sagt der Kino-Veranstalter Christian Legler. Der Wernigeröder ist Chef der Eventagentur Studio D4 und verrät: „Wir sind uns hier in Stendal einig, das Autokino in der Corona-Krise zur Kultur-Arena auszubauen.“

Ein Angebot, das bereits Früchte trägt. „Die Band Nobody Knows war sofort begeistert, als wir angeklingelt haben“, sagt der 40-jährige Harzer und meint mit „wir“ die enge Zusammenarbeit mit Matthias Neumann, Kulturchef im Stendaler Rathaus. Der bundesweit aktive Unternehmer und der vor Ort rührige angestellte Eventmanager sind sich einig, dass die Bühne im Autokino Interessenten offen steht. Ähnlich wie unter Studio-Bedingungen erfolgt der Auftritt, zu sehen ist er dann auf der Leinwand, zu hören im Autoradio.

„So lange die Abstandsregeln und Hygienevorschriften gelten, ist ein Event unter Autokino-Bedingungen das sicherste“, sagt Christian Legler. Dort sei der Kontakt auf ein „maximales Minimum“ beschränkt und das Abstandhalten „überhaupt kein Problem“. Was Legler zur Schlussfolgerung veranlasst: „Alles ist auf dem Flugplatz möglich. Rock, Pop, Jazz und warum nicht auch ein Gottesdienst.“ Wer eine Idee hat, sollte sich bei Matthias Neumann im Rathaus der Hansestadt einfach melden.

Zum Mitmachen eingeladen sind auch lokale Unternehmen. Wie beispielsweise das Uppstall-Kino mit dem Chef Günther Tyllack. „Wir sorgen für die Filmauswahl, liefern Popcorn und Nachos, eigens im Uppstall-Kino zubereitet“, sagt Tyllack und freut sich auf den Start am Freitag. „Dann können unsere Minijobber, meist Studenten, endlich wieder etwas Geld verdienen.“

Geld verdienen an dem Projekt Autokino sollen auch Stendals Bierbrauerei und Gastronomene, die den Catering-Partner von Studio D4 unterstützen. Erhältlich sind Popcorn und Getränke auf dem Kinogelände nur vom Auto aus im sogenannten Drive-In-Modus.

Wer es bequem mag, bestellt sich ein Snack-Paket beim Ticketkauf im Internet gleich mit. Zum Portal gelangt man über die Seiten von „Kinoheld“ und dem Stendaler Upstall-Kino, wo man sich übrigens sehr ausführlich über die Regeln für Besucher des Autokinos Stendal informieren kann.