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Babys Die beliebtesten Vornamen im Kreis Stendal

Welche Mädchen- und Jungennamen im Jahr 2020 in Stendal am häufigsten vergeben wurden.

Von Karina Hoppe 01.02.2021, 16:45

Stendal/Osterburg l Mia ist eine Kurzform von Maria, welcher Name wiederum von Mirjam abgeleitet ist. „Theo werden seit Urzeiten jene Herren gerufen, die laut Geburtsurkunde Theodor heißen (oder auch: Theobald, Theophil). Dass er als eigenständiger Name vergeben wird, ist ein jüngeres Phänomen“, teilt der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld auf seiner viel zitierten Internetseite www.beliebte-vornamen.de mit – Vornamen wollen gut durchdacht sein.

Im Standesamt Stendal wurden im vergangenen Jahr 736  Kinder beurkundet. Geboren im Johanniterkrankenhaus, Hausgeburten (oder Auto ...) wurden statistisch nicht gesondert erfasst. „Dafür müssten wir uns jeden einzelnen Fall ansehen, wovon ich aufgrund der Arbeitsbelastung absehe. In Erinnerung ist den Standesbeamten in 2020 jedenfalls keine Hausgeburt geblieben“, teilt Philipp Krüger aus dem Büro des Stendaler Bürgermeisters mit Verweis auf die Corona-Lage mit. Mia und Theo führen die Ranglisten der Namen an, jeder Name wurde 2020 zehnmal in Stendal beurkundet. Bis 2016 zurückgeblättert, taucht Mia jedes Jahr unter den häufigsten zehn Stendaler Vornamen Neugeborener auf, Theo indes schaffte es im genannten Zeitraum bis auf 2020 nur noch im Jahr 2017 unter die „Top ten“.

Bezogen auf die vergangenen fünf Jahre erhielt jeweils rund ein Drittel der Neugeborenen von seinen Eltern mindestens noch einen zweiten Vornamen. 2020 machte bei den Mädchen Marie das Rennen, bei den Jungen war es Alexander. Ein 2020 geborenes Mädchen erhielt sogar fünf Vornamen, damit ist sie allerdings die Ausnahme. Ihr fünfter Vorname: Hedwig.

Wie Stadtsprecher Philipp Krüger mitteilt, sind die Eltern bei der Vornamenswahl frei, „allerdings dürfen die gewählten Vornamen dem Kindeswohl nicht widersprechen“. So dürften etwa eindeutig weibliche Vornamen nicht für Jungs vergeben werden und umgekehrt. In Zweifelsfällen können sich die Eltern an die Namensberatungsstelle der Universität Leipzig oder die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden wenden. Bei Zweifelsfällen im Jahr 2020 konnte man sich laut Krüger allerdings in allen Fällen einigen. „Der Namenswunsch Corona wurde übrigens nicht geäußert.“

Zu den Auffälligkeiten des Jahres 2020 gehört vielleicht noch, „dass eine vertrauliche Geburt nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz beurkundet wurde“. Hierbei wurde das Kind nach der Geburt direkt in eine Pflegefamilie gegeben. Die Namen der Eltern werden bei einer sogenannten „vertraulichen Geburt“ nicht erfasst und auch das Kind kann diese später nicht mehr erfahren.

Bleibt noch die Frage zu klären, ob sich der Coronavirus-Lockdown womöglich auf die Geburtenzahl ausgewirkt hat? Hierzu Pressesprecher der Stadt Stendal: „Mit 71 beurkundeten Geburten im Dezember 2020 liegt der prozentuale Anteil von 9,4 Prozent an der Gesamtzahl der Geburten im Jahr 2020 leicht über dem monatlichen Jahresdurchschnitt von 8,3  Prozent.“ Das möge eventuell am Lockdown im März gelegen haben. „Es bleibt nun noch der Herbst 2021 abzuwarten, um zu sehen, inwieweit sich der aktuelle Lockdown auswirkt“, sagt Philipp Krüger abschließend mit einem Augenzwinkern.