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Bauarbeiten Weihnachten wohl ohne Baum

Auf dem Marktplatz von Stendal wird in der Adventszeit kein Weihnachtsbaum leuchten. Grund sind Bauarbeiten.

Von Thomas Pusch 11.10.2016, 01:01

Stendal l Zu ungewöhnlichen Zeiten an Weihnachten zu denken, ist nichts Neues. Bereits in den 70er Jahren fragte Hans-Joachim Wolle in der Sendung „Außenseiter, Spitzenreiter“ am FKK-Strand die Badenden, ob sie denn schon Weihnachtsgeschenke gekauft hätten. Dabei war er nur mit einem Tonbandgerät bekleidet. In den Süßwarenregalen herrscht schon wieder Weihnachtsstimmung. Zumindest denken die meisten Kunden bei Lebkuchen, Dominosteinen und Zimtsternen an das Fest. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie hat sich allerdings ein anderes Etikett einfallen lassen: Herbstgebäck. Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn kommt es in die Regale. Der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen von diesen Leckereien liegt seit mehreren Jahren laut Verband relativ stabil bei etwa 900 Gramm jährlich. Lebkuchen belegten mit 38 Prozent klar die Nummer eins in der Gunst der Verbraucher. Danach folgte der Spekulatius mit 22 Prozent und dicht darauf auf Platz drei die Gruppe der Stollen mit 21 Prozent.

In Stendals Fußgängerzone beginnt die Vorweihnachtszeit auch schon knapp drei Wochen vor dem ersten Advent, der am 27. November ist. Dann werden weihnachtliche Stände mit Süßwaren, Grillangeboten und diversen Heißgetränken in der Breiten Straße aufgebaut. Der Grünkohlstand vom Sperlingsberg hat in diesem Jahr einen neuen Standort, den Winckelmannplatz.

Dort finden in diesem Jahr auch Teile des Weihnachtsmarktes seine Heimstatt, da auf dem Marktplatz noch gebaut wird. Er erstreckt sich traditionell am dritten Adventswochenende, vom 8. bis 11. Dezember, außerdem vom Rathaus über die Straßen Kornmarkt und Marienkirchstraße. Auch das Rathaus selbst, die Wandelhalle des Stadthauses und die Marienkirche sind Teile des Marktes.

Traditionell wird auch die Weihnachtsbeleuchtung in der Stendaler Innenstadt erst zum ersten Advent angeschaltet. Üblicherweise leuchtete dann auch stets der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz. Wegen der Bauarbeiten ist dies in diesem Jahr nicht möglich. Die sollen bis zum 20. Dezember abgeschlossen sein. Dass dann noch kurzfristig ein Baum aufgestellt wird, ist eher unwahrscheinlich.

Superintendent Michael Kleemann findet es zwar bedauerlich, dass der Hintergrund der kirchlichen Feste immer weniger Beachtung findet, dass die Weihnachsleckereien bereits jetzt verkauft werden, sieht er allerdings ganz gelassen. Er selbst beißt allerdings erst am ersten Advent in den ersten Dominostein. „Und der Stollen wird erst nach Heiligabend angeschnitten, denn er symbolisiert das Christuskind in Windeln“, erklärte er. Und das wird eben erst am 24. Dezember geboren.