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Baumaßnahmen Wohnungsgesellschaft investiert

Die Stendaler Wohnungsbaugesellschaft (SWG) treibt besonders die Nachrüstung von Balkonen sowie die Schaffung moderner Grundrisse voran.

Von Anne Toss 17.09.2016, 01:01

Stendal l Am Donnerstag gewährte Daniel Jircik, Geschäftsführer der SWG, dem Aufsichtsrat einen Einblick in die Baumaßnahmen, die dieses Jahr in Angriff genommen wurden. „Wir haben wieder einmal viel gemacht“, sagte Jircik, „die Maßnahmen liegen vor allem im mittleren Bereich, also zwischen 100.000 und 200.000 Euro.“ Insgesamt investiert die SWG im Jahr 2016 rund sechs Millionen Euro, „diese Investitionen erfolgen, ohne dass wir zum Beispiel Kredite aufnehmen müssen“.

Bereits seit 2009 stattet die SWG Wohnblöcke nach und nach mit Balkonen aus. So auch im Stadtgebiet Nord, wo am Wohnblock in der Heinrich-Heine-Straße nachgerüstet wurde. „Es ist oft ein Manko für potentielle Mieter, dass kein Balkon da ist“, berichtet Jircik. „Die Nachrüstung sorgt hier für einen deutlichen Zuwachs an Lebensqualität.“ Eine Wohnung mit 55 Quadratmetern Grundfläche bekommt nun einen Balkon von zirka sechs Quadratmetern Fläche. „Das kommt einfach extrem gut bei den Mietern an.“

Ebenfalls in Stendal-Nord hat sich die SWG dazu entschlossen, Drei-Zimmer-Wohnungen in Zwei-Zimmer-Wohnungen umzubauen. „Die Drei-Raum-Wohnungen waren relativ klein und einfach nicht mehr zeitgemäß“, erklärte Jircik. Jetzt seien Küche und Bad deutlich größer als zuvor. „Hier ist uns etwas Spannendes gelungen, es hat nicht mehr den Mief der 70er Jahre und sieht nicht mehr nach Platte aus.“ Für die Balkone und Grundriss­änderungen ist eine Investitionssumme von 475.000 Euro veranschlagt.

Auch in Stendal-Stadtsee – fast jeder zehnte Stendaler wohnt hier – sanierte und modernisierte die SWG einige Häuser. In der Käthe-Kollwitz-Straße 25-29 wurden sowohl die Fassade, als auch die Balkonbrüstungen für eine Summe von 150.000 Euro erneuert. Der Wohnblock in der Hans-Schomburgk-Straße 38 war zudem der letzte, der noch nicht von außen saniert war. In einem ersten Bauabschnitt wurden jetzt die Außenanlage sowie die Vorderseite saniert. Die Rückseite soll 2017 folgen.

Neben der Ausstattung mit Balkonen werden sukzessive auch Fahrstühle an den Häusern angebracht. So gibt es jetzt zum Beispiel einen Aufzug in der Stadtseeallee 33, an dessen Außenwand eine Treppe als zusätzlicher Fluchtweg installiert wurde. „Hier wohnt eine Wohngruppe der Borghardt-Stiftung in eigenen Apartments“, berichtete Jircik, „auch deshalb waren die Brandschutzauflagen hier höher.“ Außerdem wurde der Innenhof neu gestaltet. „Steinsäulen sollen jetzt vermeiden, dass die Leute die Wege abkürzen. Sonst haben wir hier überall Trampelpfade“, sagte der Geschäftsführer. Die Investitionssumme beläuft sich auf 180 000 Euro.

Ebenfalls im Stadtseegebiet – Stadtseeallee 26-30 – gestaltete die SWG die Eingangsbereiche und Treppenhäuser für rund 110.000 Euro neu. „Zukünftig soll hier noch ein Fahrradhaus installiert werden“, sagte Jircik. Generell seien die Treppenhäuser etwas in die Jahre gekommen und zeigten Abnutzungserscheinungen. Für deren Instandsetzung wurden 90.000 Euro eingeplant.

Seit neuestem bietet die SWG zwei Grillplätze für ihre Mieter an. „Mir ist das natürlich lieber, als wenn sie auf dem Balkon oder irgendwo anders grillen“, berichtete Jircik. An den Carrés Preußenstraße/Maxim-Gorki-Straße sowie Käthe-Kollwitz-Straße/Heinrich-Zille-Straße werden Grillplätze gepflastert und mit Bänken sowie feuerfesten Mülleimern ausgestattet.

Das Aufsichtsgremium erkundigte sich auch nach dem Multimedia-Anschluss, der Anfang 2016 in den Wohnungen eingeführt wurde. Seither ist in der Bruttomiete der SWG nämlich ein WLan-Anschluss und Fernsehangebot inklusive – für einen Betrag von 8,99 Euro. „Anfangs war die Zurückhaltung groß, da viele nicht wussten, ob sie sich das leisten können“, so Jircik, „doch wir konnten den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.“ Zum einen sei das Angebot günstiger als bei anderen Anbietern, zum anderen würde das Amt für Arbeitslosengeld-II-Empfänger die Kosten übernehmen. „Weniger als zehn Mieter weigern sich bisher noch, den Anschluss anzunehmen“, sagte Jircik.