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Bauprojekt Schulneubau verzögert sich

Wohl erst in drei Jahren werden die Schüler in Stendal in die noch zu bauende Schule am Haferbreiter Weg eingeschult werden können.

Von Bernd-Volker Brahms 05.11.2018, 00:01

Stendal l Vor anderthalb Jahren wurde im Stadtrat der erste Beschluss zum Bau einer neuen Grundschule gefasst. Seinerzeit war davon ausgegangen worden, dass nach den Sommerferien 2019 die ersten Kinder in die neue Schule gehen können - davon ist man lange weg.
Der Ursprungstermin musste schon um ein Jahr auf 2020 verschoben werden, nachdem die Kommunalaufsicht im Sommer 2017 in die Planung der Stadt grätschte und eine günstigere Variante anmahnte. Die Maximalkapazität wurde von 200 Schulkindern auf 150 und von 150 Hortplätzen auf 120 reduziert.
Nach den neuesten Informationen aus der Verwaltung ist nun auch der Eröffnungstermin 2020 nicht mehr zu halten. In einer Vorlage an den Stadtrat heißt es, dass der Fertigstellungstermin 2020/21 "kaum realistisch" sei. Die Festlegung der neuen Schuleinzugsgebiete soll nunmehr erst Ende 2019 erfolgen, damit 2021 der Schulbetrieb aufgenommen werden kann.
In der Verwaltung wird damit gerechnet, dass mit dem Bau der Schule frühestens im zweiten Halbjahr des kommenden Jahres begonnen werden kann. Zuvor muss noch das Planungs- und Baugenehmigungsverfahren abgeschlossen werden. Außerdem hofft die Stadt immer noch, dass sie Fördergeld für den Schulbau erhält. Erst wenn das alles erledigt ist, kann mit der Vergabe der Gewerke begonnen werden.
Wenn man am bisherigen Termin 2020/21 für einen Schulstart festhalten würde, dann bliebe gerade einmal ein Jahr Nettobauzeit. Dies sei zu knapp bemessen, heißt es aus der Verwaltung. Es sei vielmehr von einer Bauzeit von 1,5 bis zwei Jahren auszugehen.
Auch bei der Bausumme, die beim zweiten Stadtratsbeschluss im Februar 2018 mit 4,2 Millionen Euro angegeben wurde, scheint es langsam wackelig zu werden, obwohl die Verwaltung geäußert hatte, dass die Summe einen konjunkturellen Aufschlag für drei Jahre beinhalte.
Im Kulturausschuss hieß es vor kurzem, dass Architekten und Planer im Rahmen des Planungswettbewerbs bereits geäußert hätten, dass eine Schule nach den bisherigen Vorgaben für diesen Preis wohl nicht zu haben sei. Im Übrigen war die Verwaltung vor anderthalb Jahren bei einer Schule mit 25 Prozent mehr Kapazität von rund fünf Millionen Euro Baukosten ausgegangen.
In den städtischen Gremien hatte es in den vergangenen Wochen heftige Diskussionen darum gegeben, dass städtische Bauprojekte in den vergangenen Jahren regelmäßig finanziell aus dem Ruder gelaufen seien. So soll der Stadtrat noch im Dezember einen Nachschlag von rund 500?000 Euro beim Winckelmann-Museum nachschießen, nachdem vor einem Jahr bereits die gleiche Summe für den ursprünglich 2,3 Millionen Euro teuren Anbau veranschlagt worden war.
Der Umzug des Bauhofes vom Uchtewall an die Arneburger Straße kostete 2,15 Millionen Euro, nachdem das Projekt ursprünglich knapp eine Million Euro kosten sollte, wie die Verwaltung im Zuge der Stadtratsentscheidung vorgerechnet hatte.