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Bikergottesdienst Gottesdienst für Motorradfahrer

Rund 85 Motorradfahrer aus der Altmark und aus umliegenden Landkreisen haben am Sonntag den Bikergottesdienst in Stendal angesteuert.

Von Donald Lyko 07.06.2016, 01:01

Stendal l Auf der Fläche vor der Bühne ein großes Kreuz, gelegt aus Helmen, auf der Bühne ein Altar mit Kreuz und Kerzen, nahe des Sperlingsberg ein großes Holzkreuz. Motorengeräusche statt Kirchenglocken – es war am Sonntagmittag nicht zu übersehen und zu überhören, warum sich dort so viele Menschen und besonders viele in Motorradfahrer-Kleidung versammelt hatten: Sie alle waren zum ersten Bikergottesdienst im Rahmen des Rolandfestes gekommen.

Eingeladen hatte Superintendent Michael Kleemann, selbst begeisterter Motorradfahrer. Aus der Altmark waren die Biker gekommen, aber auch aus der Prignitz, aus Magdeburg und dem Jerichower Land. Den Gottesdienst gestaltete Michael Kleemann zusammen mit Uwe Spanier aus Magdeburg und Enrico Reumann aus dem Jerichower Land. Für die Musik sorgten der Gospelchor der Musikerfabrik Stendal unter der Leitung von Michaela Gunia und Frank Wedel. Und diese Musik kam an, wie viele nach dem Gottesdienst bestätigten. „Es hat viele ins Herz getroffen“, fasste es Michael Kleemann zusammen.

Nachdem Enrico Reumann den Psalm eines Motorradfahrers vorgetragen und gemeinsam mit Michael Kleemann ein Glaubensbekenntnis speziell für Motorradfahrer gesprochen hatte, hielt der Superintendent die Predigt – über eine Geschichte, die Bikern auf der Landstraße begegnen kann. Wenn sie sich zum Beispiel an der Tanke treffen und ins Plaudern kommen. Der Stoff für eine solche Geschichte findet sich auch in der Apostelgeschichte über Philippus, der von Gott auf den Weg geschickt wird, auf die Straße zwischen Jerusalem und Gaza. Er begegnet einem Äthiopier, beide reisen ein Stück gemeinsam. Sie kommen über Gott ins Gespräch, der Äthiopier ist am christlichen Glauben interessiert, Philippus als Experte gibt Auskunft – und an einer Wasserstelle lässt er sich taufen.

Sich den religiösen Fragen des Lebens zu stellen, sich nicht davor zu drücken, wenn Menschen neugierig auf den Glauben sind, ihnen keine Hürden in den Weg zu legen, wenn sie sich „mit diesem Gott ausprobieren wollen“, das sind für Michael Kleemann die drei zentralen Dinge, die man aus dieser Apostelgeschichte lernen kann. Aus einer Geschichte, die auch eine Vertrauensgeschichte ist, sagte der Superintendent. Aber worauf vertrauen wir? Kleemann: „Der Biker auf sein Können und seine Technik. Aber vielleicht gibt es noch Größeres, dem wir vertrauen. Also, bleibt begeistert, vertrauensvoll und kommt heil über den Asphalt.“

Nach dem Gottesdienst unternahmen die Biker eine gemeinsame Rundfahrt, organisiert von den Altmark Defenders aus Stendal.