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Bombendrohung Arbeitsagentur muss evakuiert werden

Zwei Großeinsätze hielten die Polizei in Stendal am Donnerstag auf Trab. Unter anderem wegen einer Bombendrohung in der Arbeitsagentur.

Von Thomas Pusch 24.03.2017, 00:01

Stendal l Um 12.30 Uhr ging über die Servicenummer in der Agentur für Arbeit eine Bombendrohung ein. Da die Zentrale in Magdeburg überlastet war, kam der Anruf über Gotha nach Stendal. „Glücklicherweise ist an diesen Bombendrohungen meistens nichts dran, aber wir haben das sofort ernstgenommen“, sagte Agenturchef Markus Nitsch im Gespräch mit der Volksstimme. Die Polizei wurde alarmiert, das Gebäude geräumt. „Das üben wir auch regelmäßig und für jeden Bereich gibt es einen Verantwortlichen, der kontrolliert, ob auch alle Personen den Trakt verlassen haben“, erläuterte Nitsch. Rund 200 Mitarbeiter und zahlreiche Besucher waren von der Aktion betroffen. Die Polizei forderte einen Sprengstoffhund an, bis zu dessen Eintreffen einige Zeit verging. So traf Nitsch die Entscheidung, den Mitarbeitern für den Rest des Tages freizugeben. Schließlich habe es wenig Sinn, sie mehrere Stunden in der Kälte stehen zu lassen.

In den vergangenen Jahren war die Agentur für Arbeit öfter Ziel von Bombendrohungen, allesamt in der Zeit, bevor Markus Nitsch im Januar 2014 die Nachfolge von Marina Kermer als neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Stendaler Arbeitsagentur antrat. So ging im September 2004 eine Bombendrohung ein, das Gebäude wurde geräumt, ein Sprengkörper nicht gefunden. Auf die Evakuierung verzichtet wurde am 17. August 2006, da ziemlich schnell klar wurde, dass hinter der Drohung „In 30 Minuten wird eine Bombe hochgehen“ kein ernsthafter Hintergrund steckte. Gut zwei Monate später, am 24. Oktober, folgte die nächste Drohung. Auch in diesem Fall wurde das Amt nicht geräumt. Fünf Jahre danach, am 16. Juni 2011 gab es wieder einen bedrohlichen Anruf, diesmal wurde evakuiert, wiederum wurde keine Bombe oder auch nur eine Attrappe im Gebäude an der Stadtseeallee gefunden.

Der bis gestern letzte Fall hatte im März 2013 stattgefunden. In der Arbeitsagentur traf am 4. März die Drohung gegen 8.40 Uhr ein. Über Lautsprecher wurden Mitarbeiter und Kunden aufgefordert, das Gebäude umgehend zu verlassen. Nach rund einer Stunde gab die Polizei das Arbeitsamt wieder frei. An jenem Tag war parallel eine Bombendrohung bei der einige hundert Meter entfernten Sparkassen-Filiale eingegangen. Und auch dort wurde kein gefährlicher Gegenstand entdeckt.

Und so war es auch am Donnerstag in der Agentur für Arbeit. „Das Gebäude wurde von Einsatzkräften und Sprengstoffhunden durchsucht, dabei wurde kein sprengstoffverdächtiges Objekt gefunden“, gab Polizeisprecher Marco Neiß gegenüber der Volksstimme Entwarnung.

Die gab es auch für einen weiteren Großeinsatz, der die Polizei schon seit dem Vormittag auf Trab gehalten hatte. Sie suchte einen Mann, bei dem „eine Selbstgefährdung nicht auszuschließen ist“, wie es im Behördendeutsch heißt. Der womöglich Suizidgefährdete wurde in Stendal und Osterburg gesucht. In Osterburg wurde er gegen 16.40 Uhr in einer Wohnung gefunden und in Gewahrsam genommen. Da zu befürchten war, dass er im Besitz von Waffen ist, kam ein SEK zum Einsatz. „Die Ermittlungen laufen“, erklärte Neiß.