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Brand Überlebende noch im Krankenhaus

Was die Polizei nach dem Hausbrand in Tangermünde inzwischen weiß.

Von Siegfried Denzel 26.05.2020, 23:01

Tangermünde l Vier Tage nach dem verheerenden Feuer in einer Doppelhaushälfte an der Carl-von-Ossietzky-Straße in Tangermünde liegen die beiden Überlebenden noch immer im Krankenhaus. Ein 82-jähriger Mann und seine 58 Jahre alte Tochter hatten bei dem Brand am Freitag Rauchgasvergiftungen erlitten.

Nach Angaben der Polizeiinspektion Stendal befinden sich beide inzwischen aber „auf dem Weg der Besserung“ – auch wenn sie weiterhin noch stationär behandelt werden.

Noch schmerzhafter als die körperlichen Wunden dürften unterdessen die psychischen Belastungen sein: Die 81-jährige Ehefrau und Mutter war am Freitag in den Flammen umgekommen; galt sie zunächst „nur“ als vermisst, fanden Feuerwehrleute das Brandopfer wenig später im Inneren des Gebäudes.

Tragisch für die beiden Überlebenden ist nicht nur der Verlust ihrer engen Angehörigen: Sie werden nach Entlassung aus dem Krankenhaus nicht wieder in das Haus zurückkehren können. Die Gebäudehälfte sei nicht mehr bewohnbar. Da Vater und Tochter in der direkten Umgebung über keine weiteren Verwandten verfügen, muss ihnen nach jetzigem Stand die Stadt eine vorläufige Wohnung zuweisen. Die zweite Haushälfte, aus der sich eine 84-jährige Bewohnerin am Freitag selbst gerettet hat, ist von der Polizei inzwischen wieder freigegeben. Sie könne wieder bezogen werden.

Bei der Frage nach der Brandursache legen sich die Ermittler unterdessen fest: „Nach Auswertung von sichergestelltem Brandgut wird als Brandursache ein technischer Defekt angenommen“, teilte die Polizeiinspektion gegenüber der Volksstimme mit.

Bereits am Freitagabend hatte ein Polizeisprecher eine defekte Heizdecke als mutmaßliche Auslöserin des Feuers bezeichnet. Nun präzisierte Joachim Albrecht aus dem Direktionsbüro der Inspektion: Das Feuer sei nach bisherigen Erkenntnissen von einem älteren, elektrisch betriebenen Stuhl ausgegangen.