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Breitband-Ausbau Brohm: „In einem Jahr will ich das haben"

Tangerhüttes Bürgermeister frohlockt über Beteiligungsquote von 58,3 Prozent bei der Breitband-Beteiligung in der Region.

Von Birgit Schulze 08.06.2016, 01:01

Tangerhütte l „Ein tolles, ein begeisterndes Signal“ aus der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte nannte Tangerhüttes Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos) gestern die Beteiligung von 58,3 Prozent, die laut Medien-Dienstleister DNS:Net für das neue, kommunale Glasfaser-Breitbandnetz des Zweckverbandes Breitband Altmark (ZBA) zusammen- gekommen ist. In den vergangenen Wochen hatte DNS:Net, der in Zusammenarbeit mit dem ZBA für schnelle Internet- anbindungen im Gigabit-Bereich sorgen will, intensiv um Interessenten geworben. Mit den jetzt erreichten 58,3 Prozent sei der Weg im bisher erfolgreichsten Ausbau-Cluster der Altmark faktisch geebnet, sagte Brohm.

Er bedankt sich nicht nur bei den „Breitbandengeln“ von DNS:Net, die seit April vor Ort als Ansprech- und Informationspartner für die Menschen in der Region bereitgestanden hatten und natürlich beim Zweckverband, der die Region Tangerhütte vorzeitig in die Ausbauplanungen aufgenommen hatte.

Insbesondere bei den Ortsbürgermeistern, deren Überzeugungsarbeit in vielen Orten ausschlaggebend war, möchte er sich bedanken. Brohm zeigte sich gestern sehr optimistisch: „Das wird jetzt kommen, in einem Jahr will ich hier Breitband haben.“

Der Zweckverband hatte auf etwa 60 Prozent Beteiligung gesetzt, um überhaupt eine wirtschaftliche Umsetzung des Glasfaser-Netzaubaus möglich zu machen. Dass dieser Orientierungswert tatsächlich fast erreicht wurde, sorgt beim Bürgermeister für Euphorie: „Das gab es so noch nicht“. In Arneburg, dem ersten Ausbaucluster, waren 51 Prozent erreicht worden, dort geht es bereits in die Bauphase, in Arend­see lag die Beteiligung bei 28 Prozent.

Viele Bürger hatten sich noch in den letzten Tagen bei den „Breitbandengeln“ angemeldet, der letzte Tag der Frist begann im „Hauptquartier“ in Grieben bereits frühmorgens kurz nach 4 Uhr, berichtete „DNS:Net“-Mitarbeiter Jens Strahlendorff. Die ersten Bürger waren in den frühen Morgenstunden, die letzten bis spät in die Nacht noch mit ihren Anmeldungen nach Grieben gekommen. Vor allem die Beratungsangebote an den Sonnabenden seien gut angenommen worden, berichtet er. Jetzt geht es an die Auswertung und in die Planungsphase. In der vergangenen Woche hatte es in Grieben auch eine Informationsveranstaltung der Telekom gegeben, das Unternehmen hatte einen Austausch seiner Technik im Rahmen des sogenannten „Vectoring“ (Ausbau bestehender Leitungen, allerdings langsamer als die jetzt geplanten Glasfaser-Hausanschlüsse) angekündigt, nachdem der Zweckverband in der Region aktiv geworden war. Ausbaupläne gebe es bereits seit 2013, so die Telekom. Allerdings stünden für die Telekom nur 23 von 32 Orten der Einheitsgemeinde auf dem Ausbauprogramm.

Für Bürgermeister Andreas Brohm ist die hohe Beteiligung an den Glasfaserausbauplänen des ZBA auch ein Zeichen des Zusammenrückens. „Es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass wir etwas zusammen machen.“

Als „erfolgversprechende Entwicklung“ schätzte auch Jennifer Wels, Öffentlichkeitsbeauftragte des Zweckverbandes Breitband Altmark die Beteiligung der Bürger in der Region Tangerhütte ein. Der Zweckverband werde auf der Grundlage dieser Ergebnisse jetzt bereits in die Feinplanung gehen, erklärte sie gestern auf Volksstimme-Nachfrage.

Außerdem werde die „Vorvermarktungsphase“, in der noch Verträge ohne Anschlussgebühren abgeschlossen werden können, bis Ende Juni verlängert. Erst nach diesem Stichtag werde über die Wirtschaftlichkeit entschieden, man gehe beim Zweckverband aber davon aus, dass die 60 Prozent erreicht werden. Wie der weitere zeitliche Rahmen dann aussieht, dazu konnte sie gestern noch keine Angaben machen. In den ersten Informationsveranstaltungen in der Region sprach der Zweckverband aber von einem Ausbaubeginn Anfang 2017.