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Briefmarken Museumschef wird neuer Postmeister

Stendal hat ein neues Sonderpostamt: Drei Sondermarken mit historischen Feuerwehrfahrzeugen werden im Landesfeuerwehrmuseum verkauft.

Von Donald Lyko 07.08.2020, 03:00

Stendal l Vom Bundesfinanzministerium werden sie offiziell erst am kommenden Dienstag in Berlin vorgestellt, in Stendal gibt es sie bereits seit gestern: drei Sondermarken, die historische Feuerwehrfahrzeuge zeigen. „Die Feuerwehr ist eben schneller“, freute sich Michael Schneider, Leiter des Landesfeuerwehrmuseums Sachsen-Anhalt. Nachdem er im vergangenen Jahr eher zufällig erfahren hatte, dass die Deutsche Post in diesem Jahr für ihre Jugendmarken – diese haben neben dem normalen Porto noch einen Zuschlag zur Unterstützung von Jugendarbeit – historische Wehrtechnik als Motive ausgewählt hat, hatte den Stendaler Feuerwehrhistoriker der Ehrgeiz gepackt. Zusammen mit Partnern wie dem Briefmarkenverein Stendaler Roland ging er die Mission an, zur Präsentation der Marken ein Sonderpostamt nach Stendal zu holen.

Nachdem die Zusage dafür da war, war er noch nicht ganz zufrieden. Denn die Post wollte nur für Donnerstag und Freitag ihren Mitarbeiter schicken. Und was ist mit den Kameraden der Wehren, die arbeiten müssen und erst am Sonnabend Zeit haben? Michael Schneider ließ nicht locker – und darum ist das Sonderpostamt auch am morgigen Sonnabend geöffnet im Rahmen des Museumsfestes.

Die Besucher können sich die auf den Sondermarken und auf dem Sonderstempel gezeigten Fahrzeuge auch im Original anschauen. Auf dem Museumshof stehen ein Tanklöschfahrzeug IFA TLF W 50 von der Sandauer Feuerwehr, ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS von der Ortsfeuerwehr Stadt Tangermünde sowie ein Tragkraftspritzenfahrzeug VW T1 TSF von der Feuerwehr des niedersächsischen Danndorf. Daneben steht aus dem Bestand des Museums ein Sonderlöschfahrzeug der ehemaligen Buna-Werksfeuerwehr, das auf dem Sonderstempel zu sehen ist. Michael Schneider hat ein Foto aller vier Fahrzeuge zudem für sein „First Day Cover“ eines Ersttagsbriefes genutzt.

Für Sammler und Freunde historischer Wehrtechnik gibt es noch sehr viel mehr. So präsentieren die Wehrhistoriker nach 1977 und 1987 wieder ein sogenanntes Schmuckblatt im A4-Format. Auf vier Seiten enthält es unter anderem die drei Sondermarken und wurde vom Magdeburger Feuerwehrzeichner Peter Dunsch, kurz Pedu, gestaltet. In der großen Fahrzeughalle wurde gestern die Ausstellung „Philatelie Feuerwehr und Brandschutz“ eröffnet, für die Sammler aus Magdeburg, Havelberg und Pretzier Material zur Verfügung gestellt haben, hinzu kommen Marken aus dem Museumsbestand. Schneider: „Es sind Marken, es sind Geschichten, es sind Zeitzeugnisse.“