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Brüderstraße Kleinpflaster aus Granit in Stendal

Die Brüderstraße muss saniert werden. Im Stendaler Stadtentwicklungsausschuss fiel nun die Entscheidung über den Straßenbelag.

Von Egmar Gebert 21.01.2018, 01:00

Stendal l Das erste, womit der Amtsleiter für Stadtentwicklung und Sanierung, Georg-Wilhelm Westrum, im Stadtentwicklungsausschuss überraschte, war die Aussage: „Es bleibt beim Vorschlag der Verwaltung. Kleinpflaster für die Brüderstraße, so wie es in der Weberstraße verlegt wurde.“

Kein Wort über die Diskussion während der Anliegerversammlung, die im November durchgeführt worden und in der auch darüber diskutiert worden war, die Brüderstraße zu asphaltieren.

Westrum hatte den Hausbesitzern zugesagt, die Diskussion über Asphalt oder Kleinpflaster während der im Januar anstehenden Beschlussfassung anzusprechen. Hausbesitzer hatten während besagter Versammlung den geringeren Lärm und die geringeren Kosten, die eine Asphaltierung der Fahrbahn bringen würde, ins Feld geführt.

Um Asphalt ging es nun also nicht mehr, wohl aber um eine andere Alternative zum Granit-Kleinpflaster. Dirk Hofer (CDU) brachte sie ins Gespräch – die Verlegung von Betonstein- pflaster, das vom Geräuschpegel her wesentlich geringer wäre, als eine mit den kleinen Granitquadern gepflasterte Fahrbahn.

Der Verwaltung warf Hofer vor, „das Dogma der Denkmalpflege“ vor sich her zu tragen. Ein Gestaltungskonzept, das, wie Hofers Fraktionskollege Henning Richter-Mendau ergänzte, in der Innenstadt schon mehrfach durchbrochen worden sei. Richter-Mendau weiter:

„Denkmalschutz bestimmt hier unser Leben. Und was heißt Geräuschbelästigung in verträglichem Maß?“ (ein Argument, das von den Befürwortern des Kleinpflaster-Belags ins Feld geführt wird, d. Red.) „Das ist mir zu nebulös. Über ein verträgliches Maß entscheidet doch nicht die Verwaltung, sondern die Anwohner.“

Dem hielt Ausschussmitglied Wilfried Wollenberg (SPD) entgegen: „Wir sollten uns daran halten, wenn wir die Innenstadt denkmalgerecht gestalten wollen.“ Das Beispiel Weberstraße – in ihr war nach kontroverser Diskussion im Frühjahr vergangenen Jahres ebenfalls das Granit-Kleinpflaster verlegt worden – zeige doch, dass es eine Geräuschminderung gebe und die Geräuschbelastung ein durchaus verträgliches Maß habe.

Am Ende dieser Diskussion stand immer noch der Antrag von Dirk Hofer im Raum, Betonsteinpflaster anstelle des von der Verwaltung favorisierten Kleinpflasters zu verlegen. Ausschussvorsitzender Wolfgang Eckhardt (CDU) ließ darüber abstimmen.

Bei vier Ja- und vier Neinstimmen (zwei Ausschussmitglieder enthielten sich) kam es zu einem Patt. Die Mehrheit, die Hofer für seinen Antrag gebraucht hätte, fand er unter seinen Ausschusskollegen nicht. Damit war die Alternative vom Tisch und der Weg frei für den Vorschlag der Verwaltung: „...Das vorhandene Großsteinpflaster wird ausgebaut und durch Kleinpflaster aus Granit ersetzt. Die Gossen werden in Großpflaster aus Granit hergestellt.“

Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss es mit einer Sieben-Stimmen-Mehrheit.